Hast du Mühe mit deinem Nein?

Möchte nicht jeder von uns lieber ein Ja aussprechen als ein Nein? Ist es möglich, ein klares und liebevolles Nein zu sagen?

Wie können wir mehr zu uns und unserem Nein stehen?

In meinem Blogbeitrag erzähle ich dir von der Herausforderung, ein Nein auszusprechen. Gebe dir Tipps und teile 3 Schritte, die dich dabei unterstützen können, ein klares und liebevolles Nein weiterzugeben.

Du hast zwei Möglichkeiten

Kennst du das, du hast dir vorgenommen einen gemütlichen ruhigen Abend zu verbringen, da kommt ein Anruf, ob du jemanden einen Gefallen tun kannst und genau an diesem Abend. Was tun? Du hast zwei Möglichkeiten, du sagst Ja und dein Date mit dir verschiebst du, oder du sagst ein klares Nein und nimmst dir die Zeit, die du für dich eingeräumt hast. Was ist dir wichtiger?

Das Wort Nein macht uns manchmal Mühe, macht uns Mühe es auszusprechen. Oft möchten wir Nein sagen und sagen trotzdem Ja. Aus lauter Verantwortung für andere Menschen kommt das Nein nicht über unsere Lippen. Wir hauchen ein zartes Ja und meinen innerlich ein Nein.

Wie oft hast du schon zu etwas Ja gesagt und in dir kam ein Nein und doch hast du dieses Nein nicht gehört, wolltest es nicht hören, du hast es übergangen. Du dachtest, das andere ist doch viel wichtiger, wichtiger als dein inneres Gefühl, deine inneren Bedürfnisse.

Wenn das einmal vorkommt, o.k., das fällt nicht so ins Gewicht. Doch kommt dieses Ja zu etwas, von dem wir nicht einverstanden sind, regelmäßig aus unserem Mund, kann das sehr frustrierend sein. Es ist für dich frustrierend und kann deine Begeisterung lähmen.

Begeisterung und Wut

Begeisterung ist eine kreative und belebende Energie, wird sie eingedämmt, kann sie mit der Zeit lähmend wirken und kann umschlagen in Wut. Jede Energie, die nicht gelebt wird, kann sich in eine destruktive Energie verwandeln. Energien möchten fließen, ins Leben fließen, lassen wir unsere Energien nicht frei, suchen sie sich einen anderen Weg. Meistens ist diese Form nicht so angenehm, sie überrollt uns in Momenten, wenn wir nicht darauf gefasst sind.

In solchen Momenten können wir erkennen, etwas ist aus dem Ruder gelaufen, da habe ich meinen Bedürfnissen zu wenig Raum eingeräumt. Spätestens dann ist der Zeitpunkt innezuhalten und zu überlegen, wo habe ich zu oft Ja gesagt und Nein gedacht.

Ein Nein hilft dir Ja zu sagen

Ein Nein kann ein Ja bedeuten, ein Ja zu mir selbst, ein Ja zu meinen Gefühlen, ein Ja zu meinen Gedanken, ein Ja zu allem, was mich ausmacht. Durch das Nein kann ein tiefes Ja entstehen.

Ich weiß, es ist nicht einfach ein Nein auszusprechen, wenn das Gegenüber ein Ja erwartet. Aber wer ist wichtiger, ich oder die anderen? Natürlich bin ich hilfsbereit, keine Frage, in Notsituationen werde ich sofort auf der Matte stehen. Hier geht es nicht um Situationen, wo wahre Hilfe benötigt wird. Wie oft haben wir einfach Ja gesagt, anstatt den ruhigen Abend zu genießen?

Ich lerne immer mehr, mich und meine wahren Bedürfnisse an erste Stelle zu setzen. Nur wenn ich mich wichtig nehme, kann ich auch die Bedürfnisse anderer Menschen erkennen.

Der Ja-Sager in dir

Ich kenne diese Ja-Sager genau in mir, sie möchten mir immer wieder weis machen, wenn du jetzt Nein sagst, aber dann…! Was wird schon Schlimmes geschehen? Oft geschieht gar nichts, es ist sogar hilfreich für die Anderen, sie dürfen erkennen, dass ein Nein etwas in Schwung bringen kann. Dieses Nein kann wie ein Stopp wirken, kann zeigen, hier gibt es eine Grenze, hier trage ich keine Verantwortung mehr. In dem Moment geben wir eine Botschaft weiter, mein Nein erlaubt dir dein Nein. Je mehr wir zu uns Ja sagen, umso mehr können wir auch die Neins, die uns begegnen, annehmen.

Meine Neins geben mir ungemein viel Raum, sie schenken mir Freiheit, ich gebe mir die Freiheit, das zu sagen und zu tun, was liebevoll und sinnvoll für mich ist. Aus jedem Nein entsteht ein Ja zu mir. Dadurch entsteht Raum für immer mehr Vertrauen in mich und meinem Sein. Ich spreche die Wahrheit, die ich in mir fühle aus, das gibt mir ein gutes Gefühl.

3 Schritte zu einem klaren und liebevollen Nein

Na schön und gut, aber wie kommen wir zu dem Nein? Was können wir tun, damit wir nicht permanent in die Nein-Falle tappen?

1. Kleine Schritte und Bedenkzeit

Indem wir mit ganz kleinen Schritten beginnen, das bedeutet, suche dir etwas aus, wo es einfach für dich ist Nein zu sagen. Was mir hilft, wenn ich es im Moment nicht genau weiß, ob Ja oder Nein, dann bitte ich um Bedenkzeit. In dieser Zeit kann ich in mich hineinspüren, ob es sinnvoll und liebevoll für mich ist, Ja zu sagen. Oft sagen wir spontan für etwas zu und im Nachhinein merken wir, es fühlt sich nicht richtig an. Natürlich kannst du immer noch Nein sagen, doch es fällt uns oft schwerer. Also wenn möglich bitte um Bedenkzeit.

2. Verwandle dein Nein in ein liebevolles Nein.

Ein Nein ist oft mit Ablehnung behaftet. Wir alle haben bestimmt schon genügend Ablehnung erfahren, ob in unserer Kindheit oder als Erwachsene. Ablehnung hinterlässt Spuren in uns. Ein ablehnendes Nein schwächt uns. Wenn wir viel Ablehnung erfahren haben, bringen wir ein Nein immer mit unseren Erfahrungen in Verbindung. Indem wir unsere alten Neins erkennen, sie liebevoll annehmen, können sie sich in starke Neins verwandeln, letztendlich geschieht Heilung.

3. Schreibe deine Neins auf

Wenn du magst, schreibe dir auf, wann du ein Nein ausgesprochen hast. Ein Nein, dass du aus ganzem Herzen weitergibst. Wie fühlt es sich an? Es kann hilfreich sein, deine Neins zu sammeln. Vielleicht magst du die nächsten Tage bewusst deine Neins wahrnehmen und sie z.B. in dein Tagebuch schreiben. Mit jedem Nein wächst dein Ja zu dir, du schenkst dir mehr Liebe.

Du bist eingeladen…

Wie geht es dir mit dem Nein, hast du Mühe es auszusprechen? Wie geht es dir mit dem Ja zu dir? Gerne kannst du unten in einem Kommentar über deine Erfahrungen mit deinem Nein erzählen.

Herzliche Grüße

Marianne

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