Möchte nicht jeder von uns seine Herzenswünsche erkennen und auch weitergeben, die Schätze mit Menschen teilen, die genau das brauchen, was wir zu geben haben?
Was kannst du tun, damit du das teilst, was schon lange in dir schlummert?
In meinem Blogbeitrag geht es um das Phänomen, warum wir Angst haben, das zu teilen, was wir am besten können. Ich teile mit dir meine Erkenntnisse und Erfahrungen und wie ich damit umgehe.
Ich bin noch so unperfekt
Du spürst schon eine Weile, dass du gerne etwas Neues in dein Leben einladen möchtest. Der innere Wunsch keimt immer mehr in dir. Gleichzeitig kommen Gedanken auf, wie kann ich etwas Neues in die Welt bringen, wenn ich selbst noch unperfekt bin, wenn ich selbst noch so viel Heilung benötige.
Bleiben wir mal im Bereich des Heilens, da kenne ich mich am besten aus. In diesem Bereich arbeite ich schon viele Jahre. Mir begegnen immer wieder Menschen, die gerne in dieser Sparte arbeiten möchten, die spüren, sie möchten gerne Menschen auf ihrem Weg der Heilung unterstützen. Egal, welche Form dieser Weg annimmt. Sie spüren tief in ihrem Herzen, sie möchten gerne diesen neuen Weg einschlagen. Von Jahr zu Jahr nimmt dieser Wunsch mehr an Größe zu – er wird zu einem Herzenswunsch. Kurse, Ausbildungen werden besucht, immer mehr Wissen wird angeeignet. Der Wissenstopf wird prall gefüllt, doch nie reicht es, immer hat man das Gefühl es fehlt noch etwas.
Das Ziel ist noch perfekter zu werden. Wann sind wir so perfekt, dass wir mit etwas Neuem beginnen können? Wie viel sollten wir noch lernen, damit wir endlich unseren Herzenswunsch zum Vorschein bringen?
Wir werden nie diese Perfektion erreichen, die wir mit unserem Verstand anstreben. Wir werden nie beginnen, wenn wir abwarten. Irgendwann verpassen wir den Zeitpunkt und drehen uns im Kreis, kommen immer wieder an den Anfang zurück, zurück zu unserem Herzenswunsch.
Soll nicht heißen, dass wir total unvorbereitet in etwas hineinschlittern, dass wir jeder aufkeimenden Idee sofort folgen. Hier geht es um tiefere Wünsche, die schon länger in uns aufblinken. Auch wenn wir noch nicht genau wissen, wie sie zu verwirklichen sind. Es sind Wünsche, indem wir spüren, sie bringen mich mehr in meine innere Größe, sie passen genau zu mir. Manchmal ist es nur ein kleiner Funken, der uns immer wieder anzieht, der immer mehr zu leuchten beginnt, je mehr wir in diese Richtung gehen.
Mit dem Erwachen kommt das Erkennen
Bei mir begann dieser Funken mit meinem inneren Erwachen. Heute würde ich sagen, schon viel früher, ich habe diesen Funken mitgebracht, er durfte viele Jahre schlummern und in der warmen, wohligen Dunkelheit keimen, bis er mir bewusst wurde. Zu dem Zeitpunkt konnte ich mich langsam erinnern, spüren, da ist noch etwas, was ich noch nicht gelebt habe. Dieses Etwas wollte unbedingt zum Vorschein kommen.
Diese Zeit zwischen Gewohntem und Neuem fühlt sich an wie eine Leere, das Alte passt nicht mehr, das Neue ist noch nicht sichtbar. Diese Leere ist sehr herausfordernd, wir fühlen diesen Funken, wissen aber noch nicht, was wir damit tun sollen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mein Herzenswunsch, Menschen zu begleiten, immer größer wurde. Zuerst durfte ich es an mir erfahren, wie Heilung geschieht. Erkennen, dass ich eine innere Heilerin, einen inneren Heiler in mir trage. Heilung beginnt immer in unserem Inneren, egal was heilen möchte. Immer sind wir selbst beteiligt, auch wenn es eine scheinbare äußere Ursache gibt. Es ist unser Körper, unser Energiefeld, unsere Seele – wir sind dafür verantwortlich.
Als ich das erkannt hatte, kam in mir der Wunsch auf, das weiterzugeben. Gleichzeitig kam eine Stimme auf, die meinte, ich müsste noch warten, warten bis ich total geheilt bin, bis ich perfekt bin. Als ich spürte, das wird nie der Fall sein, öffnete ich meine Türen und begann Menschen zu begleiten.
Als ich entdeckte, dass ich weiterhin meine Heilung erlauben und gleichzeitig Menschen auf ihrem Weg der Heilung begleiten kann, kam ein großes Aufatmen. Beides kann sich ganz wundervoll ergänzen. Je mehr ich mich auf meine Heilung einlasse, umso mehr kann ich Menschen auf ihrem Weg begleiten.
Achte auf deinen persönlichen Rhythmus
Diese Einstellung, erst wenn ich perfekt bin, kann ich etwas weitergeben, löst sich auf, wenn wir mehr Liebe annehmen. So viel Liebe annehmen, bis sie überfließt. Liebe ist die wichtigste Zutat für Heilung.
Es ist auch ein Trugschluss, wenn wir meinen, wir müssten ein Ziel erreichen, damit wir endgültig geheilt sind. Ich glaube, solange wir hier auf der Erde sind, gibt es bei uns allen noch genügend Baustellen, die heilen möchten. Je tiefer wir uns darauf einlassen, umso mehr kann heilen.
Als ich mich entschloss, meine Erfahrungen und mein Wissen zu teilen, war nach heutiger Sicht nicht viel in meinem Topf und doch hatte ich etwas zu geben. Es gab Menschen, die genau das brauchten. Klar verdiente ich damit kaum etwas, meine ersten Behandlungen gab ich kostenlos, bekam mal ein Blümchen, ein Öl, ein Buch…
Mein Herzenswunsch, Menschen an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, durfte ganz langsam wachsen. Es gab keine Eile. In diesem langsamen Wachsen konnte sich eine Kraft entwickeln, die mich mehr und mehr vertrauen ließ. Die mir zeigt, es ist möglich selbst zu heilen und gleichzeitig die Hilfe weiterzugeben. Immer nur so viel, dass es aus der Liebe geschieht. So kann eine wunderbare Balance von geben und nehmen entstehen.
Wie oft höre ich den Satz: „Ich muss selbst erst noch das und das heilen, dann kann ich Menschen begleiten, oder ich muss erst noch das Seminar besuchen, dann kann ich…“ Meine Antwort ist immer, ja du kannst jetzt beginnen, ja du darfst in deinem eigenen Rhythmus den ersten Schritt machen, du darfst dir erlauben, deine Türen zu öffnen. Es braucht diese innere Zustimmung, dieses JA, damit wir unsere Herzenswünsche beleben können.
Manchmal bin ich total erstaunt, wie viele Seminare manche besucht haben und alles schlummert in der Tiefe, nichts darf raus. Die Angst etwas falsch zu machen sitzt sehr tief, sie ist wie eine dicke Mauer, die nichts durchlässt. Wenn wir diese Mauer erkennen, sie mit ganz viel Liebe füllen, kann sie langsam schmelzen und die Schönheit dahinter kann zum Vorschein kommen. Die reichhaltigen Schätze können zuerst für dich selbst fließen und als nächster Schritt kannst du sie verteilen.
Heilung ist so viel mehr…
Vielleicht wunderst du dich, dass ich so viel über Heilung schreibe. Mit Heilung sind nicht nur unsere körperlichen Symptome gemeint, es gibt noch so viel, was in uns heilen darf. Es sind unsere Ängste, unsere Unsicherheiten, unsere Trauer, unsere Wut, unsere Ausgegrenztheit, unsere Scham, unsere Unperfektheit, unsere Aggressionen, unsere Schmerzen …. All das möchte heilen, natürlich gehört der Körper auch dazu, er hält all diese Energien, zeigt uns, wo noch Verhärtungen, Schmerzen sitzen.
Wie schön, wenn wir uns alle gegenseitig unterstützen, egal in welcher Form, es gibt so viele Möglichkeiten deine Schätze zu teilen. Vielleicht ist es eine total andere Form als bei mir. Letztendlich geht es immer darum, zu erkennen, was hast du zu geben, was sind deine Schätze, die du teilen kannst? Dann teile sie voller Freude und du wirst sehen, die Quelle versiegt nie, es fließt immer nach.
Herzliche GrüßeMarianne