Lerne Trauma zu verstehen

In der letzten Zeit zeigen sich bei uns Menschen vermehrt alte Traumas, sie möchten zum Vorschein kommen, damit sie sich lösen können, damit Heilung geschieht.

Was ist ein Trauma und was benötigen wir zur Heilung?

In meinem Blogbeitrag gehe ich ausführlich auf das Thema Trauma ein, ich erkläre, was ein Trauma ist und was die drei wichtigsten Werkzeuge für eine Heilung sind.

Alte Erfahrungen tauchen auf

Die letzten Monate habe ich viele Coachingsitzungen in Richtung körperorientiertes Trauma gegeben. Momentan kommen bei ganz vielen Menschen alte Traumas zum Vorschein. Warum das gerade so ist? Ich vermute, dass unsere Körper immer mehr bereit sind, alten Ballast abzugeben. Sie möchten wieder mehr Leichtigkeit, mehr Frieden und Fülle.

In der heutigen Zeit sind wir im Außen mit so vielen belastenden Energien konfrontiert. Oft stupsen uns diese Dinge an, sie erinnern uns an alte Erfahrungen, die wir in der Vorgeburt, frühen Kindheit, als Jugendliche oder als Erwachsene erlebt haben. Unsere Seelen möchten freier werden, möchten ihre Schönheit zeigen.

Was ist ein Trauma?

Ein Trauma ist eine Erfahrung, die zu dem jeweiligen Zeitpunkt nicht durchlebt, nicht komplett ausreifen konnte – das Erlebte blieb an einem bestimmten Punkt stehen, dadurch kann sich das Trauma immer und immer wiederholen. Wie ein Karussell, das nicht zum Stillstand kommt. Es dreht sich permanent weiter. Das alles geschieht unbewusst. Erst wenn in unserm Körper, unserem Energiefeld oder im Außen etwas geschieht, was uns darauf aufmerksam machen möchte, können wir das traumatische Erlebnis erkennen.

Es ist etwas Wunderbares, wie unser Körper, Energiefeld und unsere Grenzen Situationen speichern. Es sind Schutzfunktionen, die in dem Moment eintreten. Wenn etwas viel zu viel ist, etwas zu stark ist, dann tritt dieser Schutz ein, ansonsten wäre das nicht zum Aushalten, wir könnten nicht weiterleben. Das bedeutet, ein Trauma ist nicht unbedingt schlecht. Soll nicht heißen, dass das, was dazu geführt hat, etwas Positives an sich hat.

Die Ursache eines Traumas ist immer belastend, ist immer ein Eingriff in die lebendige, in die fließende, die freudige Entwicklung eines Menschen. Sehr oft höre ich aus spirituellen Kreisen, ach es reicht zu vergeben, dann ist alles gut, dann ist es gelöst. Hier kommt ein klares Nein, es reicht nicht. Bevor wir vergeben können, braucht es viele Schritte. Die Wut, die Aggression, die Ängste, die Trauer, die Scham – einfach alle Gefühle, die in uns gespeichert sind, müssen zuerst raus, müssen sich zeigen dürfen.

Die drei wichtigsten Werkzeuge

Bei jeder Trauma-Sitzung ist das allerwichtigste die Stabilisation, der sichere Raum und liebevolle Unterstützung. Bevor das nicht erlebt wird, können wir kein Trauma heilen. Genau diese drei, der stabile, sichere Raum und Unterstützung waren bei einer traumatischen Erfahrung nicht vorhanden. Erst wenn sich das wieder langsam aufbaut, dann können wir weitergehen, dann können wir uns langsam, achtsam und sanft dem Körper nähern. Ansonsten überfordern wir uns und es kann zu einer Retraumatisierung kommen.

Es ist für mich immer sehr berührend, wenn ich in einer Sitzung zuerst diese ganz einfachen Dinge anleite. Da kommt oft der Satz, ich fühle mich immer so alleine, da ist niemand für mich da oder der gesamte Körper und Raum um mich ist nicht stabil, es wackelt in mir oder es fühlt sich alles so chaotisch und wirr an. Das sind alles Gefühle, die sich durch das gesamte Leben ziehen und sehr herausfordernd sind. Geben wir diesen Gefühlen Raum, lassen wir sie ihre Geschichte erzählen, können sie sich langsam in ihrem Rhythmus befreien, verändern und letztendlich heilen.

Unterscheide zwischen Vergangenheit und Jetzt

Ganz wichtig ist, wir müssen nicht mehr durch diese traumatische Erfahrung durchgehen. Sehr oft höre ich von meinen Klienten, sie würden schon gerne belastende Situationen in einer Beratung lösen, wenn die Angst nicht so groß wäre vor dem nochmaligen Erleben des Traumas. Ich würde sagen, einmal erlebt reicht vollkommen.

Wenn wir die wunderbaren Ressourcen zu Hilfe nehmen, ist es auch noch herausfordernd, keine Frage, doch wir können den Unterschied zwischen der Vergangenheit, wo das Trauma entstanden ist und der Gegenwart, da wo wir jetzt stehen erkennen. Wir können spüren, jetzt ist das da, was mir damals gefehlt hat. Jetzt ist die Stabilität, der sichere Raum, die Unterstützung da – die Ressourcen. So können wir mit jeder Beratung mehr und mehr in der Gegenwart landen und das traumatische Erlebnis kann durchfließen – kann heilen.

Jedes Trauma hat seinen eigenen Heilungsweg

In meinem Leben gab es eine Menge an traumatischen Erlebnissen, ich durfte davon schon ganz viel erkennen und heilen. Manchmal dauerte es viele Jahre, Monate und manchmal nur ein paar Tage. Je nachdem, wie schwer ich das Trauma erlebt hatte.

Es gibt keine Richtschnur, das gleiche Erlebnis kann beim einen sehr schwerwiegend sein, beim anderen weniger. Deshalb ist es auch nicht einfach, eine Zeit zu benennen, wann ein Trauma erledigt ist.

Ich höre bei einer Anfrage oft die Frage: Wie viele Sitzungen werde ich benötigen für mein Thema? Je nachdem, wo der Mensch gerade steht, benötigt es wenige Sitzungen oder auch mehrere.

Wenn wir bereit sind für Entwicklung und uns gerne unterstützen lassen, dann geschieht immer Veränderung und letztendlich Heilung. Ich kann vor einer Sitzung nie genau sagen, wie sie sich gestaltet, ich bin eine Begleiterin und achte den Rhythmus meiner Klienten. Ich gebe liebevolle Hinweise und Vorschläge, es liegt am Klienten, ob er dazu in Resonanz geht oder im Moment ein Nein kommt. Es ist so wichtig, dass wir als Coach für körperorientiertes Trauma die Grenzen halten und wahren. So kann ein Raum des Vertrauens entstehen.

Herzliche Grüße

Marianne

P.S. Bist du gerade an einem Punkt, wo du gerne Unterstützung annehmen möchtest, wo du spürst, du möchtest alte Traumas lösen, dann unterstütze ich dich gerne dabei. >>>Hier findest du alle Infos.

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    4 Kommentare

    1. Jutta Kasper

      liebe Marianne, schon einige Jahre lese ich deine Beiträge,
      so schön, in deinen Inhalten, deiner Art dich auszudrücken, auch deine Entwicklung zu finden.
      Ich habe eine Frage, werde in 2 Wochen mit meinem Vater konfrontiert, Hochzeit meines Bruders, hat mit einem Trauma zu tun. Nun wandelt es sich bei mir von hilfloser Wut in
      heilsbringende Wut, die mir sagt, lass dich nicht weiter als Geheimnissträgerin benutzen.
      Doch was mache ich jetzt mit dem Wissen ? ich dachte immer begraben, nein das wabbert , die Ahnen schicke es mir dauernd wieder, ich muss lachen, weißt du was , ich schicke es zum Ursprung zurück, mit dem Vermerk Annahme verweigert, ich habe meinen Teil lernen dürfen und müssen.
      Danke für deinen Blog, der mir die Annahme-Verweigerung geschenkt hat.
      ganz liebe Grüße,
      Jutta

      • Marianne Hauser

        Liebe Jutta,

        das ist ja super, dass du durch das Lesen des Blogbeitrags diese Erkenntnis erhalten hast.

        Bei Trauma kann es sein, dass wir unbewusst Dinge mittragen aus uralten Zeiten, aus der Ahnenreihe. Irgendwann können sie durch bestimmte Ereignisse ans Licht kommen. Es kann durch äußere Situationen sein und auch durch unsere Gefühle und Emotionen, wie Wut, Trauer, Schmerz usw. Wenn wir uns darauf einlassen und zusätzlich noch sachte zum Körper pendeln, schauen, was der Körper dazu sagt, dann kann sich das Trauma langsam lösen.

        Alles Liebe dir!
        Marianne

      • Jutta Kasper

        guten morgen liebe Marianne, nun ist eine Woche rum, seit dem letzten Blog, ich schrieb dir, ich gehe in die Annahme Verweigerung, daraus ist, radikale Akzeptanz geworden, die Akzeptanz kenne ich schon sehr lange, jedoch hatte ich ein Treppenhausgespräch mit meiner Nachbarin, sie sprach dieses Wort aus , ja da gibt es diese radikale Akzeptanz, und genau dieses Wort Radikal, wirkt Wunder bei mir, aus der Annahmeverweigerin wurde eine Radikale Akzeptiererin,
        heftig aber so kraftvoll, das ist echt ein Schutzraum für das Aufeinandertreffen mit meinem Vater. Danke ihr lieben Geister, die mir zur Hilfe kamen.

        • Marianne Hauser

          Liebe Jutta,

          schön, dass du von deinen Erfahrungen berichtest und wie sich dein
          Thema weiterentwickelt. Manchmal begegnen uns Worte, die genau zu dem Zeitpunkt passen, so wie von deiner Nachbarin.

          Du kannst gerne berichten, wie es sich weiter gestaltet.

          Wünsche dir ganz viele Helfer an deine Seite, damit du voller Vertrauen weitergehen kannst.

          Herzlichst Marianne

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