Jan und Jule entdecken ihre Lebensaufgabe – ein Weihnachtsgeschenk

Weihnachten naht und wie jedes Jahr gibt es ein Geschenk von mir für meine Blogleser. Ich möchte dir gerne eine Geschichte schenken. Eine Geschichte zum Lesen oder auch anhören.

In meinen Geschichten sind die Tiere die Hauptdarsteller. Heute erzählen Jan und Jule, zwei Kraniche, wie sie ihre gemeinsame Lebensaufgabe entdeckt haben.

Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Lesen. Vielleicht entdeckst du einen Funken Wahrheit in der Geschichte ;-)

Es war einmal…

Es war einmal eine Wiese, auf ihr standen zwei Seidenkraniche. Das sind ganz besondere Vögel. Sie haben ein Gefieder, das zart ist wie Seide und rein weiß, wie frisch gefallener Schnee. Man sah, dass sie zusammengehörten – sie waren ein Paar. Sie standen ganz eng zusammen. Sie drückten eine majestätische Haltung aus. Mit hocherhobenen Köpfen, klar und rein.

Es war Sommer und sie schauten sich verliebt an, sie kannten sich jetzt schon viele Jahre, reisten gemeinsam um die Welt, kannten viele wunderschöne Orte, an denen sie sich gerne aufhielten. Aber am liebsten verbrachten sie den Sommer im Schwarzwald. Hier war es angenehm frisch und die Luft war klar und rein.

Sie hatten sich für dieses Jahr etwas ganz besonderes vorgenommen, sie wollten den Menschen eine Botschaft übermitteln. Eine Botschaft, die alle, die sie sahen spüren sollten.

Die beiden Seidenkraniche waren nicht einfach nur Vögel, nein sie waren viel mehr. Sie hatten eine besondere Ausstrahlung, eine besondere Gabe, eine besondere Lebensaufgabe.

Sie waren Botschafter für den Frieden, für eine bessere Welt. Für eine Welt mit mehr Freude, mehr Gemeinsamkeit, mehr Liebe.

Sie wollten ihre Gaben den Menschen schenken, einfach weitergeben.

Jan und Jule erkennen ihre Gemeinsamkeiten

Die beiden Seidenkraniche kamen in einem südlichen Land zur Welt, beide im gleichen Jahr. Ihre Eltern kannten sich sehr gut. So blieb es nicht aus, dass auch die beiden kleinen Seidenkraniche miteinander spielten. Leider war die Entfernung ziemlich groß, so sahen sie sich selten.

Erst als sie erwachsen waren, entdeckten sie ihre Liebe zueinander, spürten, dass sie zusammen gehörten. Sie spürten die sprühenden Funken, wenn sie gemeinsam durch die Lüfte flogen. Sie hörten den Gleichklang, wenn sie ihre Flügel weit ausbreiteten und losflogen.

Dieses Gefühl von Gemeinsamkeit ließ sie nicht mehr los und so beschlossen sie zusammen zu bleiben. Von da an sah man die beiden Seidenkraniche nur noch im Zweierpaket. Überall traten sie nur noch zu zweit auf. Man nannte sie “die Zwei”

Wo sie auftauchten hieß es nur, ach “die Zwei” kommen, ach “die Zwei” sind da, ach “die Zwei” fliegen da hinten.

So wurden die beiden Seidenkraniche bekannt, überall, wo sie auftauchten erkannte man “die Zwei.” Das war die eine Besonderheit, aber nicht die einzige.

Die nächste Besonderheit war, dass die beiden spürten, sie haben eine Aufgabe mitgebracht. Etwas, was sie besonders gut können, etwas, was sie voller Freude und Begeisterung tun möchten.

Was ist unsere Lebensaufgabe?

Eines Tages saßen sie wieder auf der grünen Wiese im Schwarzwald und Jan wandte sich zu Jule. “Was meinst du ist unsere Aufgabe hier auf der Erde? Ich muss dauernd darüber nachdenken, diese Frage geht mir nicht mehr aus dem Kopf”

Jule schaute ihn verwundert an und dachte, was für Gedanken sich mein Jan wohl macht. Sie lächelte und sagte: “Lustig, gestern erzählte mir meine Freundin von einer weisen, alten Kranichfrau, die solche Fragen beantworten kann. Vielleicht sollten wir sie mal aufsuchen. Ich möchte auch gerne erfahren, welche Aufgabe wir hier auf der Erde haben. Eines ist auf jeden Fall schon mal sicher, unsere Aufgabe betrifft uns beide. Es ist eine gemeinsame Aufgabe. Ich müsste mich schwer täuschen, wenn dem nicht so ist.”

Gesagt getan, sie besuchten die alte weise Kranichfrau. Sie lebte weit oben in den Schweizer Bergen. Sie hatte eine große Höhle für ihr Zuhause ausgesucht. Es war richtig gemütlich mit einem schönen hell, leuchtenden Feuer in der Mitte. Sie sah nicht nur weise aus, sie hatte auch ein sehr ruhiges, warmes Lächeln im Gesicht.

Zuerst hatten die beiden etwas Angst, doch als sie Johanna sahen, verschwanden alle Ängste und Sorgen. Eine tiefe Warmherzigkeit strahlte von dieser Höhle aus. Sie fühlten sich sofort angenommen. Voller Vertrauen erzählten sie von ihrem Leben, von ihren gemeinsamen Jahren und zum Schluss kam die Frage nach ihrer Lebensaufgabe.

Die alte, weise Johanna schaute die beiden gütig und liebevoll an. Sie schwieg eine Weile, schaute in das Feuer, trank von ihrem Tee, knabberte ab und zu an einem Keks. Es war eine wohltuende Stille, die auch Jan und Jule erfasste.

Dann begann Johanna zu sprechen. “Ihr beide werdet doch von allen “die Zwei” genannt. Stimmt oder?” Jan und Jule nickten beide eifrig. “Das ist ja schon fast die Antwort auf eure Frage” meinte Johanna . Jan und Jule schauten sich verdutzt an, dann fragend zu Johanna . “Das musst du uns näher erklären, was meinst du damit? Was hat das mit unser Lebensaufgabe zu tun?” Wieder lächelte Johanna verschmitzt.

Zwei leuchtende Steine

Johanna nahm zwei Steine, legte sie vor Jan und Jule. “Was seht ihr?” fragte sie. “Na was sollen wir sehen, zwei Steine” meinte Jule.

“Nehmen wir mal an, die beiden Steine heißen Jan und Jule” sie kritzelte auf den einen Stein ein Ja und auf den anderen ein Ju. “Jeder Stein ist eigenständig, jeder Stein hat einen besonderen Ausdruck, eine besondere Form, eine eigene Energie.”

Sie legte die Steine etwas auseinander, damit man jeden besser sehen konnte. Ja es stimmte der Stein von Jule war etwas breiter und flacher, als der von Jan, der höher und spitzer war. Dann legte sie beide Steine ganz nah zusammen. “Jetzt schaut euch das Gesamtbild an. Wie wirken beide Steine zusammen?” Es ergab sich eine Einheit, als ob zwei Puzzelteile zusammenkamen. Die beiden Steine leuchteten, jeder in seiner Farbe, jeder in seiner Kraft. Da wo sie sich berührten, entstand eine ganz besondere Farbe, ein besonderes Leuchten.

Fasziniert schauten Jan und Jule auf die Steine. Sie erkannten mehr und mehr, was Johanna ihnen mit den Steinen vermitteln wollte. Die Steine sprachen zu ihnen, nicht so wie man es gewohnt war. Es war eine Sprache, die sie mitten ins Herz traf – eine Herzenssprache. Es wurde noch ruhiger in der Höhle, man hörte nur noch das leise knistern des Feuers.

Nach einiger Zeit legten die beiden ihre Hände auf ihr Herz, schlossen die Augen und versanken in eine tiefe Stille. Als sie die Augen öffneten, war es dunkel geworden in der Höhle, sie wussten nicht mehr, wie lange sie schon hier waren. Waren es Minuten oder Stunden? Fragend schauten sie zu Johanna. Diese schaute sie mit einem warmen Lächeln an. Johanna verneigte sich vor ihnen. Sie nickte ihnen zu. Es gab nichts mehr zu sagen.

Jan und Jule waren die nächsten Tage sehr still. Sie sprachen kaum. Immer wieder schauten sie sich an und spürten eine tiefe Verbundenheit. Sie hatten ihre Lebensaufgabe erkannt. Sie hatten durch die beiden Steine so viel inneres Wissen erfahren. All das Neue musste erst mal langsam ankommen bei den beiden. Es war wie eine Geburt, die sich die nächsten Tage vollzog.

Die gemeinsame Lebensaufgabe möchte zum Ausdruck kommen

Eines Abends waren Jan und Jule bereit, sie wollten darüber sprechen. Zuerst nur zusammen. Sie machten es sich ganz gemütlich und jeder erzählte dem anderen sein Erlebnis in der Höhle bei Johanna.

Es war erstaunlich, dass beide sehr ähnliches erlebt hatten. Beide erzählten, dass die Aufgabe tief im Herzen bereits am wirken ist. Die Lebensaufgabe beginnt schon vor der Geburt und entwickelt sich ganz langsam in ihrem eigenen Rhythmus. Und das Schöne, es braucht keine Anstrengung, kein mühsames Tun, damit sie wächst. Es braucht einfach ein Ja, ein Ja die eigene Lebensaufgabe zu spüren und sie leuchten zu lassen. Sie mehr und mehr zu erkennen, sie auszudrücken und zu teilen.

Das besondere bei Jan und Jule ist, dass sie beide eine gemeinsame Lebensaufgabe haben. Sie dürfen alle Wesen der Erde daran erinnern, dass sie nicht alleine sind, dass sie zwar ein eigenständiges Wesen sind, doch nie und nimmer alleine durch die Welt wandern müssen. Es ist immer jemand für sie da, ob im Außen oder auch in ihrem Inneren. Wie die beiden Steine dürfen Jan und Jule leuchten, ihr eigenes Licht strahlen lassen und gemeinsam noch mehr Farbe, noch mehr Liebe auf die Erde bringen.

Zum Abschluss meinte Jule:

“Wenn du dieses Gefühl der Gemeinsamkeit tief in dir erkannt hast, wirst du in deinem Leben nie mehr alleine sein. Dann spürst du die tiefe Liebe, die Hilfe, die immer für dich da ist. Es ist die Liebe des gesamten Universums und die Liebe der Erde, die für dich da sind. Alles wird eins, alles trägt und hält dich, alles liebt dich.”

Jan nickte bekräftigend, umarmte Jule und meinte: “Wunderbar, dann lass uns diese Botschaft von “uns Zwei” weiterverbreiten. Voller Liebe und Klarheit unsere Gaben ausgießen, damit sie wie eine Quelle sprudeln und so viele wie möglich erreicht.”

So fliegen Jan und Jule weiter über die Erde, verbreiten ihre Botschaft. Und immer wenn sie gesehen werden, öffnen sich verschlossene Herzen, verbreiten sie Mitgefühl, erinnern an die Lebensaufgabe. Sie fliegen voller Begeisterung durch die Lüfte und rufen: “Du bist nie alleine”

Hör den Ruf der Zwei

Vielleicht hast du die beiden schon gesehen oder ihren Ruf gehört. Ich habe die beiden Seidenkraniche letzten Herbst bei einem Spaziergang entdeckt. Sie saßen lange regungslos in einer Wiese. Ihre Haltung drückte so viel Würde aus. Sie saßen einfach nur da. Nach einiger Zeit breiteten sie ihre Flügel aus und erhoben sich majestätisch in die Luft und schwebten gemeinsam als Paar davon.

Im Nachhinein erkannte ich die Magie, die Botschaft, die Heilung in diesen wenigen Minuten. Ja manchmal erhalten wir ganz einfache Geschenke, die so wertvoll sind.

Heute habe ich mich an dieses Paar erinnert, ihnen ist diese Geschichte gewidmet. Die beiden haben mich durch mein Jahr 2018 begleitet, immer wieder erschienen sie mir mit ihrer Zwei.

Wenn du die Geschichte lieber anhören möchtest

Gerne kannst du dir die Geschichte auch anhören. Oder du kannst sie dir kostenlos runterladen.

Download
(Zum download gehe auf den Link, klicke auf deine rechte Maustaste und wähle Ziel speichern unter….)

Ich wünsche dir ganz viel Freude mit der Geschichte und freue mich natürlich immer über Rückmeldungen.

Herzliche Grüße

Marianne

 

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