Wie startest du in deinen Tag?

Bestimmt kennst du das, du wachst Morgens auf, bist noch ziemlich müde, am liebsten möchtest du  noch liegen bleiben. Du weißt, du solltest zu einer bestimmten Zeit mit deiner Arbeit beginnen, oder deine Kinder wecken. Anstatt aufzustehen bleibst du bis zum letzten Drücker liegen.

Keine Frage, da ist das Chaos und die Hektik schon vorprogrammiert. Alles muss schnell gehen. Wehe dem es kommt noch was unvorhergesehenes dazwischen. Meistens stößt man sich noch irgendwo an, es kippt die Tasse um, der Pullover ist nicht an seinem Platz, die Kinder kommen nicht in die Pötte, der Partner nervt, plötzlich ist der Autoschlüssel verschwunden…

Puhh, ich kann mir das gerade sehr bildhaft vorstellen ;-) Natürlich kenne ich alle diese Szenarien super gut. In einem Haushalt mit vier Kindern ging es manchmal ziemlich turbulent zu. Es gab so viele Termine und Zeiten, die eingehalten werden mussten.

Es lief alles wie am Schnürchen, wenn genügend Zeit eingeplant war, doch wehe dem, der Tag begann mit mieser Stimmung. Es war kaum Zeit zum frühstücken oder die Kinder fanden ihre Sachen nicht. Alles endete im Chaos und Geschrei. Nicht gerade ein schöner Tagesbeginn.

Wenn meine Tage im Chaos und Durcheinander begonnen haben, zog sich diese Energie meistens durch den Tag. Es war eine schwere, drückende Energie, die es mir nicht gerade leicht machte in Freude durch den Tag zu gehen. Auch für meinen Partner und unsere Kinder zog sich diese Energie durch ihren Tag.

Als ich das einige Male erlebt hatte, musste eine Lösung her. Ich wollte nicht mehr, dass mein Tag schon am frühen Morgen vermiest wurde. Mein Tag sollte mit Freude beginnen und diese Freude sollte sich weiter durch den Tag bewegen. Es wirkt alles viel angenehmer, heller und liebevoller, wenn wir mit guter Laune in den Tag starten.

Etwas musste sich verändern

Genau in dieser Zeit begann ich zu meditieren, begann ich mit dem weichen Atmen. Ich spürte, dieses immer präsent sein, dieses getrieben sein, immer und überall etwas zu leisten war zu viel. Es musste noch etwas anderes geben, es konnte nicht so weiter gehen.

Ich begann Morgens früher aufzustehen, es war meine Zeit, bevor der Trubel losging. Da ich vom Typ her eher eine Lerche bin, die früh Morgens ihr Lied singt, war es keine große Überwindung. Diese stille Zeit widmete ich dem weichen Atmen. Ich ließ den Tag langsam erwachen. Mein Körper, mein Geist und meine Seele hatten Zeit wach zu werden und sich langsam zu verbinden. Es war ein sanfter Tagesbeginn. Keine Hauruck Aktion. Dieses sanfte übergleiten von der Nacht in den Tag entspannte mein gesamtes System.

Zu Beginn dauerte es eine Weile, bis ich mich an dieses neue Erwachen gewöhnte. Alles war noch im alten, gewohnten Ablauf festgefahren. Als ob in jeder Zelle, dieses schnell, schnell gespeichert war. Mein Körper konnte nicht so lange still sitzen, meine Konzentration konnte nur kurz gehalten werden und zwischendurch nickte ich auch mal ein ;-)

Es gab auch immer wieder Stimmen, die mich von diesem neuen Ablauf abhalten wollten. “Ach bleib doch noch liegen, es ist ja noch so dunkel, verschiebe alles um ein paar Minuten, es reicht immer noch oder schlafe gleich wieder ein, das hat alles keinen Sinn, du lernst es eh nie.”

Es sind diese Verhinderer, die uns besonders begegnen, wenn wir mit etwas Neuem starten möchten. Wenn wir diesen Stimmen folgen, werden wir vielleicht beginnen, doch nach einigen Tagen oder Wochen brechen wir wieder ab, verfallen wieder in den alten Trott.

Es braucht Geduld und Durchhaltevermögen

Ja es braucht Geduld und Durchhaltevermögen, wenn wir mit einem neuen Tagesbeginn starten möchten. Wie bei allem Neuen braucht es eine gewisse Eingewöhnungsphase, wenn wir diese Phase durchleben und dranbleiben, zeigt sich der Erfolg. Wir spüren, wie wundervoll es sich anfühlt, wenn wir wach und klar unseren Tag beginnen. Wir gehen in Freude in unseren Tag.

Und das wunderschöne, alle die mit uns in den Tag starten, spüren diese Energie, sie ist ansteckend im positiven Sinne. Wir beginnen den Tag indem wir lernen in unserer Mitte anzukommen und in der Mitte zu bleiben. Auch wenn unser Partner und unsere Kinder müde, unausgeschlafen oder schlecht gelaunt sind.

Wir können in der Mitte bleiben, wenn unsere Arbeitskollegen nicht gut drauf sind, wir können in der Mitte bleiben, wenn uns ein Autofahrer nervt, wir bleiben in unserer Mitte, wenn es gefühlt stürmt und tobt, wir sind wie ein Fels in der Brandung.

Natürlich vollzieht sich das nicht von einem Tag auf den anderen. Es ist tägliches üben. Je mehr wir uns auf den neuen Tagesbeginn einlassen, umso besser wird es sich einspielen. Zu Beginn kann es sich noch ziemlich holprig anfühlen. Doch mit der Zeit ist es ein gewohnter Ablauf, den du nicht mehr missen möchtest.

Mit den Jahren verändern sich Tagesabläufe. Bei mir sieht mein Tagesbeginn etwas anders aus, als in der Zeit, als unsere Kinder noch im Haus waren. Es ist auch wichtig, dass wir unsere Tagesabläufe anpassen. Es muss nicht immer gleich bleiben, wir verändern uns, unser Umfeld verändert sich. Es ist liebevoll, wenn wir unsere Bedürfnisse wahrnehmen und sie auf sanfte Weise in unser Leben einladen. Veränderungen sollten sanft und nicht mit Hauruck Methode geschehen. Das ist der harte und alte Weg. Wir möchten ja, dass wir langsam, sanft und liebevoll in den Tag starten.

Mein liebevoller Tagesbeginn

Gerne schildere ich dir meinen jetzigen Tagesbeginn. Ich habe mittlerweile keinen Wecker mehr, der mich laut und schrill aus meinem Schlaf reißt. Ich wache ziemlich regelmäßig zur gleichen Zeit auf.

Nach dem Aufwachen, gönne ich mir einige Minuten, um der Nacht nach zu spüren, nehme wahr, ob es Träume gab. Ich atme mich langsam von der Nacht in den Tag hinein. Manchmal schreibe ich Träume auch auf.

Als nächstes nehme ich mir ca. 30 Minuten Zeit zum atmen, meditieren. Ich nehmen die Tagesstimmung wahr und rolle den roten Teppich in meinen Tag hinein. Mit dem roten Teppich gebe ich alles hinein, was mich liebevoll unterstützt. Dazu gehört die Verbindung mit der Erde und dem Himmel. Ich lasse mich gerne unterstützen, ich muss nicht alles alleine bewältigen. Es ist so viel Hilfe da, wir dürfen lernen sie anzunehmen.

An bestimmten Tagen kommen noch kleine Körperübungen dazu. Oder auch kleine Energieübungen mit meinem Seelenbusiness.

So starte ich liebevoll in meinen Tag. Der Tag entwickelt sich mit dieser Einstimmung klarer und ich bin von Anfang an präsenter. Soll nicht heißen, dass immer alles am Schnürchen verläuft. Natürlich gibt es immer auch Störungen, die mich von meinem Tagesablauf wegbringen. Doch letztendlich ist es wichtig, wie gehe ich mit diesen Störfeldern um? Lasse ich mich aus der Bahn werfen, lasse ich mich aus meiner Mitte ziehen oder kann ich trotz Störung in meiner Mitte bleiben?

Ich versuche mich an diesen Tagesbeginn zu halten, liebevoll und klar. Wenn es mal nicht klappt, bin ich einsichtig mit mir, es muss nicht militärisch durchgezogen werden ohne wenn und aber. Es darf auch mal locker sein. Am Wochenende ist es etwas später, das ist vollkommen in Ordnung für mich.

Entdecke deinen Tagesrhythmus

Vielleicht hast du einen vollkommenen anderen Tagesrhythmus, vielleicht bist du eher eine Nachtigall und deine kraftvolle Zeit beginnt viel später. Egal wann dein Tag beginnt, der Übergang vom Schlaf in den Wachzustand ist wichtig. Wie gestaltest du diesen Übergang?

Es kann sein, dass du einen total anderen Ablauf brauchst, als ich. Spüre genau in dich hinein, was ist dein liebevoller Tagesbeginn? Mit was möchtest du dich einladen in den Tag zu starten?

Wenn du noch keine Ahnung hast, dann probier einfach einige verschiedene Möglichkeiten aus. Ich kenne Menschen, meistens Hundebesitzer, die zuerst mit ihrem Hund rausgehen, die frische Luft genießen, das ist ihr liebevoller Tagesbeginn.

Andere brauchen ihre Tasse Tee, die sie in aller Ruhe genießen. Andere brauchen ihre kalte Dusche um wach zu werden. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten den Tag liebevoll zu beginnen.

Ich möchte dich einladen einfach mal deinen jetzigen Tagesbeginn zu erforschen, zu spüren, ob es sich im Moment stimmig anfühlt. Wenn ja, wunderbar, dann braucht es keine Veränderung. Wenn nein, dann nimm dir etwas Zeit, um zu entdecken, was sich verändern sollte. Probier aus, sei wie ein Abenteurer, der Neues erkundet und ausprobiert. Es darf Spaß und Freude machen. Es muss auch nicht gleich alles klappen, lasse dir Zeit.

Ich vermute, dass generell eine total andere Morgenstimmung  entstehen würde, wenn mehr Menschen ihren Tag bewusster beginnen würden. Diese Hektik, Schnelligkeit, miese Laune würde Platz machen für Ruhe, Ausgeglichenheit und Freude.

Aber wie immer, einer muss beginnen, wir können nicht warten, bis unser Partner, unsere Familie, unser Nachbar oder Arbeitskollege beginnt. Wir tragen die Verantwortung für uns und unseren Tag, beginnen wir gleich heute.

Wenn du ganz persönliche Unterstützung benötigst, um deinen Tagesbeginn liebevoll zu gestalten, dann gönne dir eine Einzelsitzung. In der Stunde können wir gemeinsam erforschen was dein liebevoller Rhythmus ist.

Herzliche Grüße

Marianne

 

Trage dich ein und erhalte die Audioaufnahme: "Nimm' deinen Platz ein" und meine wöchentlichen Inspirationen & Tipps.



    5 Kommentare

    1. Petra Heringer

      Liebe Marianne,
      wenn ich deine Blogbeiträge lese, so auch bei diesem, erwische ich mich öfter und sage , wie wahr. So erlebst du , Petra auch deine Zeit.

      Danke, für die guten Impulse.
      Einen sonnigen Tag im Herzen
      Petr

      • Marianne Hauser

        Liebe Petra,

        oh das freut mich, dass du zu meinen Bloglesern gehörst. Und ich freue mich immer über solche tollen Rückmeldungen.

        Auch ich wünsche dir einen sonnigen Herzenstag 💗
        Herzlichst Marianne

    2. Sonja Wirth

      Teil 2
      Nach dem körperlichen begrüßen schenke ich mir eine Zeit der Stille mit dir Meditation. Und anschließend einen geistigen Impuls. Das ist mein super Nähr Programm. Da fühle ich mich mit mit mir und Gott fest verbunden.
      Liebe Grüße Sonja

      • Marianne Hauser

        Liebe Sonja,

        vielen herzlichen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen mit deinem liebevollen Tagesbeginn.
        Wie du in deinem ersten Kommentar geschrieben hast, ist es immer wieder schön und hilfreich das gewohnte “Programm” mit liebevollen Augen zu betrachten. Manchmal möchte noch etwas dazukommen oder etwas wegfallen. Es ist bereichernd wenn wir uns für Neues öffnen. Ich habe eben meinen nächsten Blogbeitrag geschrieben, da geht es genau darum – Veränderung und das Neue einladen.

        Wünsche dir einen wundervollen Tag 💗
        Herzlichst Marianne

    3. Sonja Wirth

      Liebe Marianne,
      Das ist ein sehr liebevoller Beitrag zum Start des Tages. Ich danke dir sehr dafür.
      Ich konnte einige Gemeinsamkeiten entdecken.
      Für mich ist die Stelle am Morgen unentbehrlich.
      Und mit Körperübungen gelingt es mir ganz da zu sein in meinem Körper. Gleichzeitig wird dieser schön gedehnt und meine Organe bearbeitet.

      Durch deinen Beitrag wurde ich angeht noch mal zu überprüfen wie liebevoll was ist.
      Danke Marianne.

      Ein herzlicher Gruß von Sonja

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert