Baue dir ein liebevolles, sicheres Nest

Geborgenheit, Sicherheit und Halt sind ganz wesentliche Qualitäten, die wie ein schützendes Nest sein können.

Brauchen wir einen wohligen und sicheren Ort?

In meinem Blogbeitrag erzähle ich, wie wichtig es ist, in ein starkes und sicheres Umfeld hineingeboren zu sein. Es ist wie ein Nest, das uns sicher und liebevoll hält.

Ein Nest für die Entwicklung

In unserem Garten hängen eine Menge an Nistkästen, das erinnert mich, wie schön es ist ein Nest zu haben, worin die Vögel ihre Eier legen können. Die Vögel zeigen uns ganz genau auf, wie wichtig es ist, ein liebevoll gebautes Nest zu haben. Es ist wie ein Schutzraum, indem wir uns im eigenen Rhythmus entfalten können. Indem wir in unsere Größe wachsen können. Das lässt uns lernen, zu vertrauen. Wir können vertrauen, dass wir jederzeit versorgt werden und auch beschützt sind.

Wenn wir diese Basis des Vertrauens erlebt haben, ist es einfach, uns mehr und mehr für das Leben zu öffnen. Auch wenn mal der Sturm tobt und an unserem Nest rüttelt. Wir bleiben in unserer Mitte.

Wenn wir dieses Grundvertrauen nie oder zu wenig bilden konnten, wird es schwierig sein, dem Leben selbst zu vertrauen. Wir werden nie versuchen uns ein liebevolles Nest aufzubauen oder es wird immer wieder Hindernisse geben.

Wie schön ist es, in ein warmes, geborgenes Nest hineingeboren zu werden. Einen Ort zu haben, an dem man im Schutz und der Liebe wachsen kann. Und, dass es jemand gibt, der dafür sorgt, dass die Grenzen gewahrt werden.

Auch bittere Leckerli können hilfreich sein

Für mich war es nicht immer möglich, so einen äußeren Ort zu finden. Ich kann mich noch sehr gut an einen Wohnort erinnern, wo es alles andere als schön und geborgen war. Es war das krasse Gegenteil von dem, was ich mir als liebevolles Nest vorstellte.

Es war eine sehr prägende Phase für mich. Zu erkennen, wie wichtig mir ein solcher Ort ist. Ich habe gespürt, dass ich nicht an einem Ort leben kann, wo es Menschen rund um mich gibt, die so in ihrer Dunkelheit gefangen sind, die voller Neid sind, die nichts anderes zu tun haben, wie zu schauen, was der andere macht. Bis dahin hatte ich die Meinung, ich kann überall leben, wenn ich mich öffne, öffnen sich auch die Menschen um mich.

Menschen kann ich nicht verändern, ich kann nur bei mir beginnen. Und wenn Menschen sich nicht ändern wollen oder können, dann liegt es nicht an mir. Das war nochmal eine riesige Erfahrung für mich. Ich bin für mich und mein Leben verantwortlich, nicht für das meines Nachbarn oder sonst wem.

Manchmal legt uns das Leben Erfahrungen in den Weg, die nicht so süß schmecken. Es sind bittere Leckerli, die uns zeigen, was wir nicht wollen. Die uns einen Weg weisen. Die uns noch genauer erkennen lassen, wo wir nicht hin wollen. Besser gesagt, sie zeigen den für uns liebevolleren Weg. Je mehr wir erkennen, was nicht liebevoll und nährend ist, umso schneller kommen wir auf den klaren, liebevollen Weg.

Erfahrungen prägen unsere Zukunft

Aus dieser prägenden Erfahrung heraus war es für mich wichtig, wieder an einem Ort zu wohnen, wo ich dieses Gefühl von einem sicheren und geborgenen Nest habe. Wie bei jedem Nestbau dauert es, bis das Nest so ist, wie wir es gerne haben wollen.

Erleben wir das Ankommen hier auf der Erde als etwas Wundervolles, werden in ein sicheres und liebevolles Nest hineingeboren, dann tragen wir dieses Gefühl auch in uns. Aber gerade dann möchten wir es auch so beibehalten. Wir möchten diesen Zustand leben, wir möchten uns nicht unbedingt in einem Umfeld aufhalten, wo es kühl, dunkel und unsicher ist.

Da die meisten Menschen leider nicht in ein liebevolles und sicheres Nest geboren werden, sind sie es nicht gewohnt, dass es ein natürlicher Zustand ist. Dass es natürlich ist, an einem Ort zu wohnen, der sich wie ein liebevolles und sicheres Nest anfühlt.

Viel zu früh mussten wir Verantwortung übernehmen, viel zu früh wurden wir aus dem Nest geworfen, viel zu früh erfuhren wir keine Sicherheit, keinen Schutz oder es war gar kein Nest vorhanden.

Ich möchte hier niemanden anklagen, besonders nicht unsere Eltern. Eltern wollen immer das Beste für die Kinder. Doch sie können nur das weitergeben, was sie selbst erlebt haben. Auch sie haben dieses Gefühl von einem liebevollen, sicheren Nest nicht erlebt. Klar, wie sollen sie es dann weitergeben. Gerade die Eltern meiner Generation haben so viel Flucht und Krieg erfahren, da ist es bestimmt nicht einfach das Gefühl von Schutz und Geborgenheit zu vermitteln.

Zurück zum Nestbau. Die kleinen Vögel verlassen ihr Nest, sobald sie eigenständig sind, sie werden flügge. Dann sind die Vogeleltern aus ihrer Verantwortung entlassen.

Bei uns Menschen ist es etwas anders, erstens, geht die Entwicklung viel länger als bei den Vögeln und zweitens, sind wir meistens viel länger in dem Gefühl der Verantwortung für unsere Kinder.

Wenn die Basis stimmt, wenn das erwachsene Kind ein liebevolles und sicheres Nest erfahren hat, dann wird es seine eigenen Erfahrungen machen und sich immer wieder an dieses Gefühl des erlebten Nestes erinnern. Es trägt diese Erinnerung wie einen Samen in sich. Dieser Same wird sprießen und gedeihen.

Konnte sich die Basis eines liebevollen und sicheren Nestes nicht bilden, egal warum und wieso, dann wird das erwachsene Kind keine Ambitionen haben, sich ein liebevolles und sicheres Nest bauen zu wollen oder es stellen sich Hindernisse in den Weg.

Übernehme Verantwortung für deine inneren Kinder

Erst die Erfahrungen des Lebens lassen uns erkennen, was wir wirklich brauchen. Egal was wir erlebt haben, egal wie sich unser Nest angefühlt hat, egal ob es liebevoll und sicher war, wir haben immer und zu jeder Zeit die Chance uns ein eigenes, passendes Nest zu bauen.

Wir können alles nachholen, was wir verpasst haben. Alles, was unsere Eltern nicht für uns bauen konnten, wir können es jetzt für uns bauen. Wir können wie eine Mama und ein Papa für unsere inneren Kinder sein. Die Kinder, die ein warmes Nest vermisst haben. Die Kinder, die noch in der Kälte stehen und warten. Sie warten auf uns, sie warten auf liebevolle Eltern, die sie willkommen heißen.

Unsere inneren, verlassenen Kinder warten auf eine Mama, die sie liebevoll in den Arm nimmt, sie hält und sachte wiegt.

Unsere inneren, verlassenen Kinder warten auf einen Papa, der seine Arme schützend um sie legt.

Wir tragen beides in uns, wir sind Mama und Papa und wir können uns jederzeit Unterstützung einladen. Wir dürfen spüren, wir sind nicht alleine, wie kleine Vogelküken, die aus dem Nest geworfen wurden oder gar keines hatten. Wir sind erwachsene Menschen, die alles nachholen können, die ihre alten Traumata erlösen und auch heilen können.

Grenzen geben Sicherheit und Halt

Es dauerte einige Jahre, bis wir hier im Schwarzwald landeten. Hier in unserem wunderschönen Nest. Und es dauerte genauso wieder einige Jahre, bis unser Nest das wurde, was es jetzt ist. Es ist für mich und meine Familie ein liebevoller und sicherer Raum, der immer noch weiter wächst. Immer wieder ist es wichtig, die Grenzen zu klären und sie noch stabiler werden zu lassen.

Grenzen sind etwas sehr Wichtiges. Ich dachte immer, ich brauche keine Grenzen, die engen mich nur ein. Das stimmt nicht, das Gegenteil ist der Fall. Grenzen schützen und dadurch gibt es mehr Weite, mehr Freiheit.

Grenzen bieten uns einen sicheren Raum. Wir brauchen dieses Gefühl von einem sicheren Raum. Innerhalb der Grenzen können wir lernen zu vertrauen, können uns mehr entfalten, können in unsere Größe wachsen. Können spüren, was wir für unser liebevolles Nest noch benötigen.

Das allerschönste, unsere inneren Kinder schöpfen Vertrauen zu uns, weil sie spüren es gibt einen sicheren Raum. Letztendlich geschieht Heilung, mit jedem inneren Kind, das zurückkehrt.

Auch bei mir gibt es noch genügend, was heilen möchte. Es gibt noch so viele innere Kinder, die sich freuen, ein liebevolles Nest vorzufinden. Es gibt noch genügend innere Kinder, die diesen sicheren Raum so sehr vermisst haben. Also bauen wir weiter an unserem Nest, damit noch viele innere Kinder Platz darin finden.

Herzliche Grüße

Marianne

P.S. Bist du gerade dran dir ein liebevolles Nest zu bauen und möchtest dich unterstützen lassen? Oder brauchen deine inneren Kinder noch Hilfe? Dann lade ich dich herzlich zu einer Einzelsitzung ein. In der Stunde können wir gemeinsam erkunden, was der einfache und liebevolle Weg sein kann.

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