In meinem letzten Blogbeitrag ging es um Techniken, Methoden und Co. Brauchen wir eine Methode, eine Technik, um Heilung geschehen zu lassen?
Wie hilfreich kann eine bestimmte Methode für Traumaheilung sein?
In meinem Blogbeitrag stelle ich dir eine Methode vor, die speziell für traumasensibles Coaching entwickelt wurde. Seit Jahren begleite ich die Ausbildung als Assistentin.
Ist Trauma heilbar?
Seit einigen Jahren begleite ich als Assistentin die Ausbildung von Lea Hamann. Die Ausbildung ist speziell für Traumaheilung entwickelt worden. Die Ausbildung ist traumasensibel, körperorientiert, seelenvoll – einfach ganzheitlich.
Gerne möchte ich auf die vier wichtigsten Punkte der speziellen Traumaheilung eingehen:
1. Traumasensibel
Bei Trauma haben wir herausfordernde Erfahrungen gemacht, die wir nicht vollständig verarbeiten konnten, das hat zur Folge, dass wir die körperlichen Eindrücke, Reaktionen und Gefühle weiterhin in uns tragen. Alles ist aus der Balance, auch unser Nervensystem. Mit dem unerlösten Trauma im Gepäck reagieren wir nicht auf unser heutiges Leben, sondern auf eine Bedrohung aus der Vergangenheit.
2. Körperorientiert
Der Körper ist ein ganz wichtiger Teil der Traumaheilung. Der Körper speichert alles, was er erfahren hat, ob schöne, angenehme oder schlimme, schreckliche Erfahrungen.
Vorsichtig beziehen wir den Körper mit ein, wir entdecken die angenehmen, wie auch die unangenehmen Stellen im Körper. So kann der Körper in seinem eigenen, natürlichen Rhythmus seine Geschichte erzählen. Immer so viel, wie gerade möglich ist.
3. Seelenvoll
Natürlich wird auch die Seele miteinbezogen. Die Seele bringt so viele Erfahrungen mit. Es kann sein, dass einiges aus der vorgeburtlichen Erfahrung sich zeigt oder sogar aus früheren Leben. So darf auch die Seele ihre Geschichte mit einflechten.
Wenn die Seele sich frei entfalten kann, zeigen sich automatisch die wunderbaren Potenziale, die wir mitgebracht haben.
4. Ganzheitlich
In dieser speziellen Traumaheilung darf einfach alles auftauchen. Es gibt für alles einen Raum, der von mir als Coach gehalten wird. Wir tragen so viele Anteile in uns, die nicht wahrgenommen wurden, die wütend sind, die hilflos sind, die ängstlich sind… Jeder Anteil hat das Recht, gesehen zu werden, jeder Anteil erhält Aufmerksamkeit.
Kann es zu viel werden?
In meinen Sitzungen höre ich oft den Satz: „Ich habe Angst, dass es zu viel wird, dass ich das alles nicht verkrafte“ Das ist eine prima Frage. Genau da setzt das Morgenlicht Coaching an. Wir pendeln zwischen angenehm und herausfordernd. Wir legen Wert auf eine stabile Basis, auf Sicherheit und Stabilität. Erst wenn diese Basis geschaffen ist, kann eine traumatische Erfahrung auftauchen und in dem sichereren und stabilen Raum seine Geschichte erzählen.

Brauchen wir als Coach eigene Erfahrungen?
Als traumasensibler Coach, habe ich selbst schon viele traumatische Erfahrungen gelöst. Davon gab es bei mir eine ganze Menge und es wird auch die nächste Zeit noch einiges auftauchen. Das Schöne ist, je länger ich dabei bin meine traumatischen Erfahrungen zu erkennen und ihnen den Raum gebe sich zu lösen, umso besser geht es, ich lerne damit umzugehen.
Natürlich lasse ich mich auch bei meinen traumatischen Erfahrungen unterstützen. Einiges können wir selbst regulieren, dann gibt es Erfahrungen, die wir nicht alleine lösen können, wir brauchen Unterstützung.
Unterstützung kann ein Coach sein, der sich in der Traumaheilung auskennt, der selbst schon viele eigene Erfahrungen damit gemacht hat. Ein Coach hält den Raum, vermittelt Mitgefühl, Stabilität, Halt und Sicherheit. Zeigt dir, wie du noch andere Helfer einladen kannst. So wird auch nach der Sitzung dein sicherer Raum weiterbestehen.
Ich bin froh und dankbar, dass ich zu dieser Form von Traumaheilung geführt worden bin. Es bereichert mich und meine Arbeit sehr. Zum einen, weil ich dadurch in vielen persönlichen Coachingsitzungen eine Menge an Trauma erkennen, lösen und auch heilen konnte. Gleichzeitig habe ich erkannt, wie wichtig es ist, traumasensibles Coaching anzubieten.
Gerade die letzten Jahre sind wir mehr und mehr herausgefordert, uns unserer Vergangenheit zuzuwenden. Sie möchte uns nicht ärgern, sie möchte uns nicht kleinkriegen, nein, sie möchte sich bemerkbar machen, damit sie sich verändern kann, damit eine neue Geschichte geschrieben werden kann.
Was mich in jeder Sitzung besonders berührt, wir haben immer die Chance eine traumatische Erfahrung, ob aus der Kindheit, als Jugendliche, als Erwachsene umzuwandeln. Alles, was stehengeblieben ist, kann nachgeholt werden.
Wir Menschen tragen noch so viele alte traumatische Erfahrungen in uns, die wir mitbekommen oder mitgetragen haben, Erfahrungen, die ihren Ursprung weit zu rück haben, manchmal mehrere Generationen zurück.
Herzliche GrüßeMarianne