Ist beten noch zeitgemäß – betest du?

In besonders herausfordernden Zeiten, wo wir aufgefordert sind zu vertrauen, kann beten uns unterstützten, kann es unseren Alltag bereichern oder ist es eine Form die der Vergangenheit angehört?

Wie kann man seine Form des Betens finden?

In meinem Blogbeitrag möchte ich der Frage nachgehen, ob beten noch zeitgemäß ist. Möchte dir meine Sichtweise, meine Erfahrungen mit beten näherbringen.

Beten aus Gewohnheit

Heute habe ich mich gefragt, ob beten noch modern ist.

Passt Beten noch in unsere heutige Zeit?

Wer betet überhaupt noch?

Gehört das Beten nur noch in unsere Kirchen?

Oder beten mehr Menschen, als wir es uns vorstellen?

Es gibt viele Formen des Betens. Das herunterleiern, weil es in der Kirche so gelehrt wird, weil es in der Schule eine Pflicht ist, weil es von den Eltern geprägt wurde, weil man es eben so macht, weil es dazugehört…

Und es gibt die Form des Betens, die aus tiefem Herzen heraus entsteht, das wie ein Loblied von Mensch zu Seele, zu Gott schwingt. Ein Gebet, das wie ein rettender Anker in wunderschönen, als auch dunklen Phasen unseres Lebens wirkt.

Eine Prägung aus der Kindheit

Ich gehöre zu den Menschen die gerne und viel beten. Für mich ist das Gebet eine Form, die schon sehr früh in meiner Kindheit zu meinem Leben gehört hat. Ich habe das Gebet von meiner Mutter übernommen. Sie betete jeden Abend mit uns Kindern, bevor wir unsere Augen schlossen. Das Gebet war ein abendliches Ritual, es gehörte mit zum Einschlafen. Zusätzlich gab es noch einige Spritzer Weihwasser aus einer kleinen Schale an der Wand. Ich fand es damals als etwas so normales, etwas, was einfach zum Abschluss eines Tages dazugehörte. Es war ein Dankeschön an den Tag und ein Segen für die Nacht.

Solche Rituale sind etwas sehr Wertvolles, sie geben Vertrauen und ermutigen uns weiterzugehen, auch wenn das Leben uns etwas vor die Füße legt, dass nicht so prickelnd, nicht so super schön ist. Auch wenn wir herausgefordert sind über Grenzen zu gehen, über Klippen zu springen.

Natürlich habe ich auch die typisch kirchlichen Gebete mitbekommen, das was die katholische Kirche mir in der Schule vermittelte. Ich bin froh, dass ich in einem Elternhaus aufgewachsen bin, dass nicht unbedingt kirchlich geprägt war. So konnte ich meine eigene Form des Betens entwickeln.

Was bewirkt das Beten, ja, warum beten wir? Warum bete ich? Ist es nur, weil ich es so gehört habe, weil ich es einfach übernommen habe? Also eine Prägung aus der Kindheit? Für mich ist es eine Prägung, einiges habe ich gerne beibehalten, einiges habe ich hinter mir gelassen.

Beten baut eine Brücke

Das Beten ist für mich eine äußere Form, es sind Worte, die mich mit meiner Seele, mit Gott, mit dem gesamten Universum verbinden. Das Gebet baut eine Brücke hin zu meiner Seele – zur Liebe.

Mit dem Gebet fühle ich eine tiefe Verbundenheit mit meiner Seele. Es ist so, als ob die bekannten Worte eine Vertrautheit aufbauen, die mich zu meiner Seele führen. Diese Vertrautheit lässt mich tief in mich hinein sinken, sie lässt mich spüren, da ist etwas, was mich wahrnimmt, was meine Worte hört – ICH BIN nicht alleine.

Das Gebet ist für mich eine Form von Kommunikation mit meiner Seele. Die Urform der Kommunikation.

Beten bringt mich in Berührung mit anderen Menschen, mit ihren Seelen. Wenn ich für meinen Mann für meine Familie, für meine Klienten, für meine Seminarteilnehmer, für das gesamte Dorf – für alle Wesen dieser Erde bete, dann sind wir eingebunden in dieses große ganze – in die Liebe.

Ich habe mehrere Gebete in meinem Repertoire, meine Hauptgebete sind: Das Vater unser, Licht vom Himmel, Licht in mir… (ein Gebet unserer Kinder) und mein spezielles Gebet aus der Kindheit.

Ein Feld von Heilung entsteht

Mit dem beten verbinde ich mich mit den lichtvollen Energien und gleichzeitig ist es auch eine Verbindung mit den Menschen, die auch beten. So entsteht ein riesiges Feld von betenden Menschen. Ein Feld von Heilenergie kann sich aufbauen.

Beten kann Heilung erzeugen, es heilt, wo Vertrauen fehlt, oder noch mehr Vertrauen benötigt wird. Es erzeugt ein warmes, wohliges Gefühl in mir, ich spüre, ich habe eine äußere Form, die mich mit Gott verbindet.

Es gibt genügend Formen, die das Gleiche bewirken können, so kann singen, tanzen, malen, schreiben und vieles mehr auch wie ein Gebet sein. Es ist immer das innere Empfinden, das, was aus unserem Herzen heraus geschieht, nicht das, was wir beten, sondern wie wir eine Verbindung zu Gott herstellen.

Die Sprache der Seele

Das Gebet ist meine Sprache zu meiner Seele, meine Seele hat ihre eigene Sprache. Doch je mehr ich mich mit dem beten mit meiner Seele verbinde, umso mehr verstehe ich auch ihre Sprache.

Unsere Seelen sprechen tausend verschiedene Sprachen, genauso viele, wie es auch verschiedene Menschen und Sprachen hier auf der Erde gibt. Doch letztendlich ist es immer die gleiche – es ist die Sprache der Liebe.

Zurück zu meiner anfänglichen Frage, ob beten noch modern ist? Aus meiner Sicht kommt ein klares JA. Beten ist keiner Zeit und keiner Mode unterworfen. Jeder Mensch kann beten. Jeder Mensch kann auf seine Art beten und dadurch eine Verbindung zu seiner Seele – zu Gott herstellen.

Für mich ist es immer wieder sehr berührend, welche wunderschöne Energie ein Gebet erzeugt, wenn mehrere Menschen gemeinsam aus tiefstem Herzen beten, es entsteht ein Raum des Friedens, der Liebe, der Heilung.

Du bist eingeladen

Was für eine Bedeutung hat das Gebet für dich? Betest du auch? Hast du ein Lieblingsgebet? Ich freue mich von dir zu lesen.

Herzliche Grüße

Marianne

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