Wie wichig nimmst du dich und deine Bedürfnisse?

meine Pause ist zu Ende und ich freue mich jetzt wieder zu schreiben. Es war eine regelrechte Zeit der Transformation. Ich hatte mir diese Tage zwar etwas anders vorgestellt, doch wie immer kann gerade in Phasen der Ruhe ganz viel Verwandlung geschehen. Altes möchte sich verabschieden, damit es Platz gibt für Neues.

Wie schon so oft, habe ich erkannt, nichts ist wichtiger, als meine Entwicklung. Vielleicht magst du jetzt denken, ohje ganz schön egobehaftet dieser Satz. Ich persönlich finde das nicht. Es hat was mit Liebe zu tun, wenn ich gut für mich sorge. Wenn ich auf mich und meine Bedürfnisse achte.

Gerade wir Mütter meinen sehr oft, wir sind für das Wohl der anderen zuständig. Sollten uns immer und immer wieder um die anderen kümmern, damit es ihnen gut geht. Über diese Verantwortung vergessen wir uns selbst, stellen uns hinten an. Kein Wunder, dass da mit der Zeit ein Defizit entsteht. Es ist eine Verantwortung, die uns in ein Ungleichgewicht geraten lässt. Und wie immer jedes Ungleichgewicht bringt uns aus unserer Mitte – weg von uns.

Für mich ist dieser Satz: „Nichts ist wichtiger als meine Entwicklung“ mittlerweile eine große Stütze. Wenn es Zeiten der Einkehr gibt, wie gerade die letzten Tage, erkenne ich, wie kraftvoll es ist, mich zurückzunehmen. Zu spüren, es gibt wirklich nichts wichtigeres, alles relativiert sich. Alles was zuvor, so groß und wichtig erschien tritt zurück.

Mein Seelenbusiness, meine Familie, alles was zu mir und meinem Leben gehört tritt in den Hintergrund, wenn ich nur noch mich wahrnehme. Es ist natürlich wundervoll und ich bin auch sehr dankbar für alles, was zu meinem Leben gehört. Doch letztendlich ist dieses Eintauchen in die absolute Stille eine wundervolle Übung bei sich anzukommen.

Wenn alles wegfällt, was bleibt? Es bleibt die Seele mit ihrer riesigen Liebe.

Vielleicht kennst du das, du gehst durch deine Woche, Tag für Tag und fragst dich dann Ende Woche wo blieb die Zeit. Kaum Zeit für dich und deine Bedürfnisse. Immer war etwas anderes wichtig, immer musstest du dich zurücknehmen, einfach kein Raum für das was dir Freude macht.

Ich kenne solche Zeiten sehr gut. Ich bin froh, dass sie schon lange her sind. Ja manchmal erwische ich mich zwar noch. Wenn ich spüre ich bin wieder in das alte Hamsterrad eingestiegen, dann schnell raus.

Wir entwickeln uns stetig weiter

Manchmal frage ich mich, warum beschäftigen wir uns lieber mit allen möglichen Dingen, nur nicht mit uns selbst?

Weil es ganz schön anstrengend sein kann.

Weil wir mit unseren Gefühlen in Berührung kommen.

Weil wir mit unseren inneren Anteilen konfrontiert werden.

Weil wir mit altem Schmerz konfrontiert werden.

Es ist wundervoll, wenn wir uns entwickeln und immer mehr zu dem werden, was wir wirklich sind. Jeder von uns hat eine Geschichte, die er mitbringt. Wir sind keine unbeschriebenen Blätter. Wir bringen je nach dem ganze Bücher mit, wenn wir auf die Welt kommen.

Wie bei einem Kind, das langsam in seine Größe wächst geschieht auch Wachstum in unserem Bewusstsein. Wir entwickeln uns stetig, ob wir wollen oder nicht. Je mehr wir uns für die Liebe öffnen, je bewusster werden wir.

Wir werden immer mehr feinfühlig für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Wir erkennen immer mehr alle unnützen Dinge, die uns mehr belasten als dienen. Ja es ist manchmal wirklich einfacher sich von allem möglichen ablenken zu lassen, sich nicht mit sich selbst zu beschäftigen. Doch letztendlich führt unser Weg immer wieder zu uns, wir landen immer und immer wieder in unserer Mitte, in der Liebe. Wir können uns noch so sehr bemühen, wegrennen mit allem möglichen betäuben, die Liebe ist stärker.

Wenn wir das erkannt haben, wenn wir so oder so immer bei uns beginnen müssen, warum nicht gleich, jetzt sofort!?

Stelle dich in den Mittelpunkt

Es kann sein, dass es sich am Anfang etwas ungewohnt anfühlt. Wenn du viele Jahre nur für andere zuständig warst, dich nie in den Mittelpunkt gestellt hast, dann ist es ungewohnt.

Es ist ungewohnt für dich und natürlich auch für dein Umfeld. Wenn du deine Zeit anders einteilst, wenn du das tust, wo du spürst das ist liebevoll. An deinem Umfeld merkst du sehr schnell wenn du dich veränderst. Auf einmal findet deine Familie, du kümmerst dich zu wenig um sie, oder deine Freundin findet, du hast nicht mehr so viel Zeit für sie. Oder dein Partner stellt erstaunt fest, du solltest dich mehr um ihn kümmern. Das sind die besten Zeichen, du kümmerst dich jetzt mehr um dich.

Das sind nur anfängliche Hindernisse, lasse dich davon nicht irritieren, nicht wegbringen von deinem Vorhaben, mehr für dich da zu sein. Vielleicht hörst du zwischendurch auch noch den Satz: „Du bist ganz schön egoistisch“ Ja wir dürfen egoistisch sein auf eine liebevolle Weise.

Alles was aus der Liebe geschieht ist wertvoll. Es ist auch wertvoll für unser Umfeld. Sprich Partner, Kinder, Freunde. Sie dürfen erkennen, dass du dich wichtig nimmst und daraus lernen sich auch wichtig zu nehmen. Das ist wie ein Kreislauf, einer muss beginnen und dann kann es weiterrollen.

Klar gibt es immer wieder Phasen, die anstrengender sind, wo unsere Zeit für uns sehr gering ist. Wie z. B. in Kindererziehungsphasen. Ich kann mich noch gut an diese Phasen erinnern, wo unsere vier Kinder im Haus waren. Da ging es manchmal ziemlich turbulent zu. Da war kaum noch eine Minute für mich übrig. Bis ich spürte, so geht es nicht weiter. Es kann nicht sein, dass ich immer an letzter Reihe dran kam.

Was geschieht, wenn wir uns nicht mehr wichtig nehmen? Wir werden unzufrieden, sehen uns als Opfer, alle anderen sind schuld. Das tut uns und den anderen nicht gut.

Schaufle dir deine Lücke frei

Ja und das erstaunliche, ich erkannte, dass es im größten Trubel immer noch eine Lücke gab, eine Lücke nur für mich. Ich schaufelte mir diese Lücke frei. Begann zu meditieren, stand einfach etwas früher auf. Sortierte alle scheinbar wichtigen Termine und oh Wunder vieles war nicht so wichtig, wie es schien. Auf einmal hatte ich einen Freiraum nur für mich.

Ich habe entdeckt, dass es eine innere Haltung ist, mich wichtig zu nehmen. Es geht weniger darum Stunden lang ein Programm für mich zu erstellen, wie z.B. wie ein Fitnessprogramm. Sondern zu spüren, was bringt mich mehr mit mir und meiner Seele zusammen. Sonst sind wir wieder im Tun, im organisieren. Wir verbringen Zeit mit uns, doch letztendlich nur an der Oberfläche, wir gehen nicht in die Tiefe – wir kommen nicht in das Sein.

In die Tiefe kann ich nur sinken, wenn es still ist. Wenn ich dieser Stille in mir begegnen kann. Wenn alles wegfällt, wenn absolute Ruhe ist, dann kann ich langsam tiefer und tiefer sinken. Dann erlaube ich mir, mir wirklich zu begegnen. Ohne Wenn und Aber. Dann ist nichts mehr da, was mich ablenkt, dann bin nur ich. Das ist das schönste Geschenk das du dir machen kannst.

Und das Schöne, wenn du diese innere Stille öfters erlebst, wird es zu deiner inneren Haltung. Du braucht dir nicht stundenlang Zeit dafür nehmen. Du weißt genau, du hast diese Haltung in dir. Wie ein Raum, in den du dich jeder Zeit zurück ziehen kannst. Der stille Raum ist immer da, er ist in dir.

So waren meine Tage der inneren Einkehr wieder sehr wertvoll für mich. Alles konnte in den Hintergrund treten, alles was zu meinem Leben gehört. Es konnte sortiert werden. Wie ein großes Sieb, durch das mein Leben gesiebt wurde. Was liebevoll ist bleibt, der Rest bleibt im Sieb und wird entsorgt.

Und wie passender könnte es auch sein, Ostern lädt uns ja immer wieder ein Altes sterben zu lassen und das Neue auferstehen zu lassen. Es ist eine wundervolle Energie, die uns jedes Jahr einlädt Transformation geschehen zu lassen. Klar können wir das zu jeder Zeit umsetzten. Doch ich glaube, dass uns gerade Ostern eine geballte Kraft der Transformation schenkt.

Es liegt an uns, sie zu nutzen, auch wenn es manchmal ziemlich herausfordernd ist. Doch letztendlich werden wir reichlich beschenkt. Beschenkt mit mehr Kraft, mehr Schönheit, mehr Würde, mehr Vertrauen, mehr Ausdruck, mehr Liebe, mehr Mitgefühl, mehr Freiheit, einfach all das, was uns bereichert und zu dem werden lässt was wir wirklich sind: ein Wesen, das mitfühlend durch die Welt geht – Mitgefühl für uns und alles was lebt.

Du bist eingeladen…

Nimmst du dich und deine Bedürfnisse wichtig? Wenn du magst, schreib doch einfach in einem Kommentar über deine Erfahrungen. Ich freue mich von dir zu lesen.

Herzliche Grüße

Marianne

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