Hast du Angst vor dem nächsten Schritt?

Kennst du das, du spürst genau, es möchte sich etwas verändern, du stehst an einem Punkt, an dem du nicht weiter kommst, doch nichts bewegt sich.

Wie ist es möglich mit Angst im Gepäck neue Wege zu gehen?

Mein Blogbeitrag möchte dich ermuntern, deine wichtigen Schritte zu gehen, auch wenn die Angst auftaucht, sie gehört dazu.

Geben wir unseren Ängsten Raum?

Ich kenne das super gut. Immer wieder werde ich an solche Stationen geführt, werde aufgefordert, etwas zu verändern. Veränderung bringt festgefahrenes in Schwung, bricht verkrustete Schichten auf und lädt uns ein, Neues zu erkunden.

Es wäre total einfach, wenn da die Ängste nicht wären. Wenn wir einfach, leicht und spielerisch in das Neue hineingleiten könnten. Ja manchmal gelingt es ganz wunderbar, dann kommt schwups etwas Neues in unser Leben und es bereichert uns.

Doch es gibt Phasen, wo es sich zäh und richtig schwer anfühlt. Wir können gar nicht genau sagen, woran es liegt. Wir spüren, so kann es nicht weiter gehen. So macht es keinen Spaß mehr, es ist nicht unbedingt liebevoll.

Wunderbar, das ist der beste Zeitpunkt um sich nach innen zu wenden. Je mehr wir in solchen Situationen versuchen raus zu kommen aus dem Ganzen, umso mehr verstricken wir uns, umso mehr spüren wir unsere Angst vor dem nächsten Schritt.

Wenn wir uns vorwärts bewegen, bewegen wir unsere Füße, wir gehen Schritt für Schritt weiter. Nach dem ersten kommt der zweite, dann der dritte Schritt und so weiter. Das ist eine ganz klare Abfolge. Die Richtung geben wir vor. Ob rechts oder links oder geradeaus. Es liegt an uns, wo lang wir gehen.

Das Leben selbst gibt uns die Routen vor. Wie bei jeder Wanderung zeigen sich ungeplante Vorkommnisse. Wir können noch so gut planen und alles bestimmen, es können immer wieder ungeplante Situationen dazwischen kommen. Ein starker Regen zwingt dich eine Pause einzulegen, der geplante Weg ist gesperrt, dir begegnet eine wunderschöne Aussicht, an der du dich länger aufhältst. Alles Situationen, die ungeplant sind, aber nicht weniger wirkungsvoll.

Wenn wir aus unguten Erfahrungen heraus nichts mehr unternehmen, wenn wir unseren Ängsten Raum geben, entsteht Stagnation. Wir behindern den Fluss des Lebens. Wir geben unseren Bedürfnissen keinen Raum mehr. Wir lassen uns bremsen und geben unseren Ängsten den Vortritt.

Angst an sich ist ja nichts Schlechtes, es ist eine Energie, die uns vorsichtig werden lässt, die uns sagt: „Stopp schau erst, ob alles in Ordnung ist“

Angst wird erst bedrückend, wenn wir ihr permanent folgen, wenn wir den klaren Blick für das Wesentliche verlieren, wenn wir ihr mehr Raum geben als unserem Vertrauen.

Unsere inneren Kinder

Angst kommt meistens von unseren inneren Kindern, die schon so viel Leidvolles und Schmerzliches erfahren haben. Sie möchten nicht nochmal in solche Situationen gebracht werden. Das ist auch vollkommen in Ordnung, wer möchte schon mehrmals dasselbe erleben?

Wenn wir das kapiert haben, dass unsere Anteile vor Angst schreien, dass sie uns vor dem nächsten wichtigen Schritt abhalten möchten, dann heißt es ab in die Stille. In der Stille können wir uns um unsere angsterfüllten Anteile kümmern. Können ihnen auf liebevolle Weise zeigen, dass wir für sie da sind. Wir können sie einladen aus dem angsterfüllten Raum rauszukommen. Sie dürfen spüren, dass so viel Liebe für sie da ist.

Wir können uns Unterstützung holen, Gottes Liebe ist pure Unterstützung. Er lässt die ängstlichen Anteile in einem Bad von Liebe ankommen, sie können in ihrem Rhythmus heilen.

Immer wenn bei mir ein nächster Schritt angesagt ist, spüre ich diese Angst mehr oder weniger. Es sind die Ängste meiner inneren Kinder und dazu kommen noch äußere Ängste. Eine Angst, die uns alle betrifft. Eine Angst, die uns klein macht, die nicht will, dass wir wachsen, dass wir mehr von uns zum Ausdruck bringen.

Wir alle sind so wundervolle Wesen, es ist Zeit, dass wir erkennen, dass wir es wert sind geliebt zu werden. Wir dürfen unsere Schritte gehen, sie nicht erzwingen, sie aber auch nicht unterdrücken. Jeder hat seinen eigenen Rhythmus, einen Rhythmus, der sich liebevoll und gleichzeitig kraftvoll anfühlen sollte.

Der nächste Schritt muss nicht unbedingt nur ein äußerer, sichtbarer Schritt sein. Es sind oft auch die inneren Schritte, die uns wachsen lassen. Die uns zu verstehen geben, wer wir wirklich sind. Es kann ein Schritt zu mehr Liebe sein, es kann sein, dass du dich noch intensiver mit Gott einlässt.

Wir können wunderbar von Vertrauen sprechen, doch wie sieht es aus, wenn wir mit einer Situation konfrontiert werden, wo aus sprechen ein Fühlen wird. Wo wir fühlen, jetzt ist unser Vertrauen gefordert, jetzt kann ich es sichtbar werden lassen. Jetzt kann ich mir beweisen, dass ich vertraue oder ich kann damit üben noch mehr zu vertrauen.

Für mich gehören Ängste und Vertrauen ganz wunderbar zusammen. Mir zu vertrauen, meine Ängste wahrzunehmen, sie zu unterscheiden von meinen inneren ängstlichen Kindern und der dunklen Angst, die mich stocken lässt vor dem nächsten Schritt.

Über die Angst zu versagen

Ich kann mich noch gut an eine Situation erinnern, wo ich so viel Angst hatte, Angst zu versagen, Angst es nicht richtig zu machen, Angst vor Urteilen, Angst die falsche Richtung einzuschlagen, generell Angst vor dem nächsten Schritt. Wenn ich dieser Angst gefolgt wäre, säße ich jetzt nicht hier und würde diesen Blogbeitrag schreiben. Was ich hier beschreibe, war die riesige Angst, als ich meine erste Webseite erstellte. Puhh, das war total anstrengend.

Ich wollte unbedingt eine Webseite, ich wollte anfangen einen Blog zu schreiben, wollte mehr von mir teilen, wollte meine Arbeit vorstellen. Das waren meine Wünsche und Vorstellungen. Ich fand auch schnell jemanden, der mich unterstützte, meine allererste Webseite zu erstellen. Alles gestaltete sich ziemlich einfach, meine Ideen wurden wunderbar umgesetzt.

Als die Webseite fertig war, kamen diese Ängste. Wollte ich das wirklich, wollte ich, dass Menschen meine Webseite sehen, dass sie meinen Blog lesen? Zweifel über Zweifel tauchten auf. Als ich das merkte, lies ich mir Zeit mit dem veröffentlichen. Zuerst sollten sich meine Ängste zeigen, sie bekamen Raum. Ich ging nicht schnell über sie hinweg. Ich spürte, es ist wichtig, ihnen Raum zu geben. Es kam nicht auf ein paar Tage an, meine Webseite konnte auch noch warten.

Diese Zeit des Raumgebens hat mir sehr viel gezeigt. Ängste dürfen sein, sie bringen so viel ans Licht. Sie zeigen, dass es noch Anteile in uns gibt, die Angst haben, eine Angst, sich zu zeigen, Angst nicht zu genügen, Angst vor dem nächsten Schritt. Wenn wir diese Anteile anerkennen und sie liebevoll einladen, kann Heilung geschehen. Alte Wunden können heilen und der nächste Schritt vollzieht sich leichter.

Über den Mut weiterzugehen

Je mehr wir uns Raum geben, Zeit nehmen, unseren inneren Anteilen zu begegnen, umso schneller werden sie uns vertrauen. Es braucht kein entweder oder. Wir können unsere nächsten Schritte gehen und gleichzeitig unsere ängstlichen Anteile mitnehmen. Sie erkennen lassen, dass es für sie immer einen Raum gibt, der sie ganz liebevoll willkommen heißt.

Die andere Variante wäre, wenn ich der Angst gefolgt wäre, wenn ich bei den ängstlichen Anteilen geblieben wäre, ich hätte meine Webseite nicht veröffentlicht. Sie würde jetzt noch brach liegen.

Es braucht Mut für den nächsten Schritt, es braucht Begeisterung und Freude etwas Neues zu starten. Wenn wir spüren, wie viel Freude und Begeisterung aufkommt, wenn wir etwas Neues beginnen wollen, überwiegt dies. Dann kann uns nichts davon abhalten, wir erschaffen uns das Neue, wir fließen mit und lassen uns nicht abhalten. Wichtig ist nur, den liebevollen Rhythmus zu erkennen. Auch zu erkennen, es hat keine Eile, es darf sich in deinem Rhythmus entwickeln.

Was mir auch immer wieder hilft, mich inspirieren zu lassen. Ich schaue mir immer wieder Webseiten von Menschen an, die mutig und gleichzeitig liebevoll weiter gehen. Menschen, die beides in ihr Leben einladen, die Angst, den Mut und die Liebe beides zu vereinen. Dazu gehört eine Portion an Größe.

Wir können stetig, langsam und liebevoll in unsere Größe wachsen. Manchmal haben wir das Gefühl, nichts bewegt sich und manchmal gibt es einen riesigen Wachstumsschub. Immer wenn ich das Gefühl habe, im Außen tut sich nichts, geschieht auf der inneren Ebene ganz viel. Und etwas später zeigt sich der Wachstumsschub auch äußerlich.

Vielleicht steht bei dir gerade etwas Neues an, vielleicht spürst du dein nächster Schritt ist angesagt, wunderbar. Freue dich, erlaube dir allem Raum zu geben, was dabei aufkommt. Gönne dir immer wieder Zeiten damit zu atmen, damit zu sein. Höre auf dein Herz, deine Seele, auf die äußeren Zeichen, dann wirst du spüren, wann der nächste Schritt reif ist. Ich wünsche dir ganz viel Mut und Begeisterung für deine nächsten Schritte.

Herzliche Grüße

Marianne

PS: Du stehst gerade vor dem nächsten Schritt, brauchst jemanden, der dich an die Hand nimmt? Gerne kann ich dich unterstützen.

 

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