Warum liebevolle Berührungen lebenswichtig sind

Wir können uns fast alles holen, egal ob über das Internet, über verschiedene Plattformen, über Filme, über Bekanntschaften, über kostenlose Angebote oder auch kostenpflichtige Angebote. Im Prinzip müssten wir gesättigt sein bei so viel Überfluss. Ist das so? Berührt uns das wirklich, ist es liebevoll für uns?

Ist nicht in jedem von uns ein tiefer Herzenswunsch liebevoll berührt zu werden?

Heute möchte ich dir erzählen, wie einfach es sein kann, sich berühren zu lassen. Wie wichtig es ist sich berühren zu lassen, nicht nur für unseren Körper, nein, auch für alles was zu uns gehört. Durch liebevolles Berühren entsteht ein Feld, das uns trägt und stärkt.

Vernachlässigung von Berührung erzeugt Mangelerscheinungen

Berühren und Berühren sind zwei Paar verschiedene Schuhe. Wir können sanft und liebevoll berühren und berührt werden oder grob und lieblos. Wie bei allem gibt es immer zwei Seiten. Wir alle sehnen uns nach einer liebevollen Berührung. Ich stelle immer mehr fest, wie wenig wir berühren und auch berühren lassen.

Oft sind die Menschen so verschlossen, so hart zu sich selbst geworden, dass sie keine Berührung mehr möchten. Gleichzeitig können sie auch keine liebevolle Berührung geben. Es ist wie ein Kreislauf, sind wir verschlossen, können wir auch nichts geben. Es ist wie eine große Schüssel mit Wasser, wenn die Schüssel leer ist, kann nichts raus fließen. Wir können nur das weitergeben, was in Fülle vorhanden ist.

Berührung ist wie Nahrung für unseren Körper und unsere Seele. Wir essen täglich und versorgen unseren Körper mit Nahrung, doch wie sieht es aus mit der Nahrung “Berührung”? Wenn wir diese Nahrung “Berührung” vernachlässigen, kommt es zu Mangelerscheinungen. Vielleicht sind diese nicht sofort sichtbar, nicht so schnell erkennbar, als würden wir uns Wochenlang nicht mit Essen und Trinken versorgen. Diese Mangelerscheinungen hinterlassen ihre Spuren, tiefe, lange Risse in unserem energetischen System, mit der Zeit spüren wir das auch im Körper.

Berührung füllt deinen Liebestank

In meinen Einzelsitzungen und Seminaren höre ich immer wieder: “Ich bin noch nie in meinem Leben so sanft berührt worden. So absichtslos und so liebevoll.” Das trifft mich immer zu tiefst. Es berührt mein Herz, was diese einfachen Berührungen auslösen können. Ein Halten an den Schultern, ein über die Schulter streifen, können so viel auslösen, können zeigen du bist nicht alleine, du bist gehalten. Es berührt Stellen im Menschen, die so lange nicht berührt worden sind.

Ich habe mich schon oft gefragt, warum berühren wir uns so wenig? Warum umarmen wir uns kaum. Es ist eine so einfache Geste und doch vollziehen wir sie nicht. Warum???

Die einfachste Antwort ist, weil wir es alle nicht gelernt haben. Weil wir es meistens nicht erfahren haben. Wir sind zu wenig berührt worden. So berührt worden, dass es uns gut tut, dass es sich liebevoll anfühlt.

Als Baby war vielleicht kaum Zeit vorhanden oder es war nicht üblich zu berühren. Wir wurden mit dem nötigsten versorgt, gewickelt und gefüttert, mehr nicht. Als kleines Kind wurden wir ausgeschumpfen als wir uns selbst berührt haben, da hieß es, hör auf, das ist bäh, das macht man nicht. Als Jugendliche machten wir Erfahrungen mit Berührungen, die immer eine Absicht hatten. So zog es sich wie ein roter Faden durch unser Leben. Berührung ist bei uns selbst nicht schicklich und bei anderen ist eine Absicht dahinter. Also lassen wir es gleich bleiben. Das mag jetzt etwas drastisch geschildert sein, doch letztendlich steckt ein Funken Wahrheit drin.

Auch ich hatte ziemliche Defizite in Sachen Berührung. Ich war es nicht gewohnt absichtslos berührt zu werden oder überhaupt berührt zu werden. Massagen waren zu meiner Jugendzeit kein Thema. Mein Berührungstank war ziemlich leer.

Es ist ja eine Form von Liebe annehmen und geben, wenn wir berühren. Berühren ist eine Geste des Schenkens. Wir schenken Aufmerksamkeit und Achtsamkeit.

Mit meiner Partnerschaft und mit meinen Kindern löste sich so viel von diesem Defizit. Ich lernte Berührungen anzunehmen und auch weiterzugeben. Mein Berührungstank füllte sich langsam. Als ich dann noch die energetischen Behandlungen kennen lernte, erhielt das Thema “Berührung” nochmal eine tiefere Bedeutung. Es floss eine Liebe mit, die nicht beschreibbar ist. Die heilsame Wirkung von Berührung tat ihre Wirkung. Es kamen harte, lieblose Stellen ans Licht, Anteile, die noch nie oder viel zu wenig Liebe erhalten haben zeigten sich. Sie konnten schmelzen, weich werden unter den Berührungen. Als ob die Hände sich auf Eis legten und das Eis schmolz weg.

Meine erste Begegnung mit energetischen Behandlungen war die Fußbehandlung. Ich schreibe bewusst nicht Massage, da es viel weicher und zarter ist, als eine Massage. Alleine das Halten der Füße vermittelt eine Geborgenheit, ein Gehalten sein. Wir können uns selbst die Füße halten oder jemanden bitten unsere Füße zu halten.

Besonders Kinder mögen das sehr gerne. Meine Kinder bekamen regelmäßig Fußbehandlungen, sie liebten diese Berührungen. Später kamen die Heilbehandlungen am gesamten Körper dazu. Ich empfinde es immer als eine Wohltat berührt zu werden und zu berühren.

Berühren öffnet, entspannt und gibt Halt

Wenn ich meine Klienten vor und nach einer Behandlung beobachte, sehe ich eine Knospe, die sich langsam geöffnet hat, die leuchtet und strahlt. Vielleicht hat sich bei der ersten Behandlung erst nur ein Blatt der Knospe bewegt, immer nur so viel, wie gerade möglich ist. Die Berührungen überschreiten keine Grenzen, sie laden ein, sie geben einen Impuls, sie vermitteln Halt und Geborgenheit.

Wie einfach ist es sich zu berühren, wenn wir erst mal erfahren haben, wie wundervoll es sich anfühlt. Ein Teil von uns möchte mehr, möchte regelmäßig so berührt werden. Möchte diese Liebe spüren, die unseren Tank füllt. Bis wir übervoll sind, dann können wir auch Berührung weitergeben. Dann fließt es ganz natürlich rein und raus.

Beginne bei dir…

Wir können mit einer kleinen Geste bei uns selbst beginnen, wir können uns täglich in den Arm nehmen, unsere Arme sanft um uns schlingen, uns selbst einen liebevollen Halt geben. Einige weiche Atemzüge in dieser Haltung bleiben.

Wenn wir das angenehm finden, können wir mit kleinen Gesten üben andere zu berühren. Kurz die Hand auf die Schulter legen, die Hand geben, über den Kopf streichen… Bestimmt finden sich Gelegenheiten dazu, schau einfach wo es angemessen ist und ob es gewollt ist.

Dann ist es so wie ich in meinen Seminaren immer wieder höre: “Egal ob ich behandle oder behandelt werde, es ist jedes Mal eine wunderbare Sache.”

Für mich ist es mittlerweile eine liebevolle Gewohnheit mich regelmäßig begleiten zu lassen, ob mit Einzelsitzungen oder energetischen Behandlungen. Ich bin im Laufe der Jahre auf den Geschmack gekommen ;-)

Es ist so wichtig, dass wir beides erfahren das Geben und das Nehmen. Wenn wir permanent immer im Gebenmodus sind, was bei Coachs und Heiler oft vorkommt, dann verpassen wir etwas wesentliches. Wir vergessen, dass es auch bei uns noch eine Menge gibt, was heilen möchte. Auch unser Berührungs – und Liebestank möchte sich regelmäßig füllen.

Natürlich muss Berührung nicht nur körperlich sein, wir können auch mit Worten, mit Geschenken, mit Taten, mit Schriften, mit Blicken…… berühren. Es gibt so viele Möglichkeiten der Berührung. Immer wenn Liebe mitschwingt, kann jede Berührung öffnen und heilen.

Berühren und berührt werden kann ganz natürlich überall praktiziert werden

Doch immer ist es auch wichtig das körperliche Berühren nicht zu vergessen. Wir haben nun mal einen Körper, der sich freut berührt zu werden. Unser Körper besitzt so viele Rezeptoren und Nervenenden, die über Berührung reagieren, die die Botschaft senden, öffne dich  oder verschließe dich. Je mehr sich unser Körper öffnen, entspannen und weich werden kann, umso mehr balancieren sich auch die energetischen Bereiche, wie unsere Chakren und Energiefeld. Es ist wie eine große Familie, alle gehören zusammen, je mehr sie harmonieren, umso leichter fließt unser Leben. Umso mehr wird unser Liebestank gefüllt.

Wir wunderbar wäre es, wenn das Berührt werden auf ganz natürliche Weise in unseren Alltag fließt. Es einfach dazu gehört, dass die Babies nach der Geburt für die ersten Monate regelmäßig massiert werden, später energetische Behandlungen dazu kommen. Im Alltag, z.B. Kindergarten einfache liebevolle Gesten eingebaut werden, in der Schule jeder Schüler mit einem Händedruck begrüßt und verabschiedet wird. In manchen Schulen wird das schon praktiziert, das finde ich super schön. Es ist eine Geste von “Du bist willkommen ich reiche dir die Hand.”  Oder im Berufsalltag bieten Firmen Massagen an, die bezahlt werden. Im Altersheim werden kleine Berührungen vorgezeigt.

Es gibt so viele Möglichkeiten von Berührungen von Geburt bis ins hohe Alter. Wir alle benötigen diese Zuwendungen, es ist eine heilsame Nahrung für Körper, Seele und Geist.

Herzliche Grüße

Marianne

 

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