Über Kampf, Krieg und Frieden

In einer Zeit, wo immer noch so viel Kampf und auch Krieg herrscht, ist es da überhaupt möglich friedvoll zu leben?

Wie können wir ein friedvolles Umfeld erschaffen?

In meinem Blogbeitrag erzähle ich über meine Erfahrungen mit meinen kämpferischen Anteilen in mir. Wie ich mit Kampf in meinem Körper umgehe und so zu einem friedvollen Miteinader finde.

Krieg ist keine Lösung

Momentan gibt es so viel Kampf auf der Erde. Es wird gekämpft, um noch mehr Macht zu erhalten, um noch mehr Größe und Besitz. Krieg ist nie etwas, was Frieden als Ziel hat. Krieg verletzt, vernichtet und bringt viele Opfer hervor. Opfer, die ein Leben lang damit zu tun haben, die diese Lasten als Trauma mittragen. Es kann sein, dass ein Mensch, der in diesem Krieg involviert ist, nie mehr diese Bilder und Erlebnisse verarbeiten und heilen kann.

Ich kann mich noch gut an meine Eltern und Schwiegereltern erinnern, wie sie über ihre Erlebnisse im Krieg erzählt haben. Es waren immer nur kleine Ausschnitte, nie zu viel. Vieles ließen sie in der untersten Schublade versteckt, es war wahrscheinlich viel zu schrecklich um es herauszukramen, sie hatten Angst es nochmal vor ihrem geistigen Auge zu erleben.

Im Moment, wenn ich hier schreibe herrscht wieder Krieg, nicht unmittelbar bei uns hier in Deutschland. Aber es ist in unserer Nähe, es ist auf unserem Planeten Erde, den wir alle bewohnen. Immer wenn irgendwo Krieg herrscht bekommen wir diese kämpferischen Energien mit, meistens nur unbewusst. Wenn es uns so nahe kommt wie im Moment, werden Teile in uns angestupst, die einerseits noch kämpferische Energien in sich tragen und andererseits im Mitgefühl stehen.

Krieg ist nie eine Lösung, erzeugt nie Frieden in uns und um uns. Wenn zwei Parteien uneinig sind und keine Lösung finden, unnachgiebig sind, entsteht Kampf. Zu Kampf braucht es immer zwei Parteien, wenn einer nicht bereit ist zu kämpfen, entsteht kein Krieg.

Kampf ist in uns angelegt

Es ist seit Urzeiten so, dass dieses kämpferische in jedem von uns angelegt ist. Früher brauchten wir den Kampf, um zu überleben, um uns gegen Gefahren von z.B. wilden Tieren zu schützen. Heute brauchen wir keinen Kampf mehr. Leider haben wir das so noch nicht bemerkt, wir sind immer noch im Kampfmodus.

In uns ist dieses Verhalten tief gespeichert in jeder Zelle unseres Körpers. Ich schreibe bewusst in uns, ich möchte mich da auch nicht rausnehmen. Gerne schauen wir zu den Menschen oder Ländern, die kämpfen, die Krieg führen und verurteilen. Damit möchte ich nicht sagen, dass ich das in Ordnung finde, es ist furchtbar, was da gerade abläuft. Es ist immer schrecklich, wenn Krieg geführt wird.

Vor kurzem hatte ich eine Sitzung, eine, die ich für mich erhielt. Ich nehme regelmäßig Sitzungen bei lieben Kolleginnen. Oft gehe ich in eine Sitzung ohne, dass ich weiß, was ich gerade bewegen möchte. Manchmal habe ich ein bestimmtes Thema, was ich mitbringe, manchmal lasse ich mich einfach darauf ein, was gerade kommen möchte, was reif ist. Dieses Mal war ich total erstaunt, was zum Vorschein kam, es kamen eine ganze Menge von kämpferischen Energien ans Licht. Es zeigte sich Kampf in mir, in meinem Körper. Es gab wirklich zwei Parteien, die uneinig waren, die sich feindlich anschauten. Jede Partei dachte, sie ist im Recht, sie hat das sagen, sie möchte nicht nachgeben.

Meine Güte, ich war ziemlich erstaunt, als ich das entdeckte. Gerade jetzt, wo wirklich im Außen Krieg herrscht, zeigt mir mein Körper meine kämpferischen Stellen.

Anerkennung für die kämpferischen Anteile

Was ist die Lösung, wenn wir in uns Kampf entdecken? Zuerst ist es wichtig, dass beide Parteien, besser gesagt beide Anteile, da sein dürfen, keiner wird verurteilt, keiner wird klein gemacht, keiner wird weggeschickt oder nicht beachtet. Jeder Anteil in meinem Körper darf sein, so wie er sich gerade zeigt. Ich weiß, es ist nicht einfach etwas Dasein zu lassen, besonders, wenn es mit Kampf belastet ist.

Das Schöne, wir müssen nicht in diesen Kampfmodus mit einsteigen, wir dürfen einfach nur beobachten, aus einem stabilen, sicheren Ort. Beobachten, welche Geschichte unser Körper gerade erzählt. Ah, da gibt es zwei Anteile in meinem Körper, die kämpfen, wo jeder sich im Recht befindet. Wenn wir da sind, zuhören, uns sicher fühlen müssen wir das nicht alleine händeln, wir können die Verantwortung abgeben. Noch etwas ganz Wichtiges, wir können uns Unterstützung einladen.

In dem Moment spürte ich Entspannung, ja es gibt Kampf in mir, aber ich muss das nicht lösen. Es gibt eine Kraft, die mich unterstützt, die einfach da ist. Egal welche Unterstützung das ist, es kann Gott, Christus, ein Engel, ein Krafttier, ein Ort, eine Pflanze, ein Mensch… sein.

Mit dieser Unterstützung kann sich das kämpferische langsam lösen, es darf in seinem Rhythmus schmelzen. Und siehe da, beide Seiten erkennen, dass sie anerkannt sind, dass sie so sein dürfen, wie sie sind, dass sie ihre Kraft, ihre ureigenen Fähigkeiten einbringen können. Eine friedvolle Stimmung konnte sich in mir ausbreiten.

Bei mir waren es zwei Energien, die jeder in sich trägt, die ruhige entspannende Seite und die aktive bewegende Seite. Jede Seite möchte seinen Platz einnehmen, möchte seine Energie ausleben. Wenn eine Seite mehr Aufmerksamkeit erhält, mehr gelebt wird, kommt die andere Seite in ein Defizit, wird sprichwörtlich sauer, macht auf sich aufmerksam und beginnt um ihr Recht zu kämpfen.

Ein neuer Frühling ist am Erwachen

Ich vermute stark, dass wir im Moment aufgefordert sind, in uns diese kämpferischen Seiten wahrzunehmen. Das kann bei jedem etwas anders aussehen, sich auf viele Arten zeigen. Wenn wir bereit sind, unseren Blick nach innen zu wenden, dann kann auch im Außen immer weniger Krieg entstehen.

Das Außen zeigt uns, wie viel kriegerische Energien noch hier auf der Erde vorhanden sind. Es ist wirklich an der Zeit, mehr und mehr in ein neues Bewusstsein zu kommen. Frieden entsteht nicht im Außen, solange wir im Inneren noch kämpfen, solange wir uns noch vor der Liebe verschließen. Die Liebe möchte immer mehr die Herrschaft übernehmen, der Frieden, die Freude, die Begeisterung, die Einigkeit – ein neues Miteinander möchte einkehren.

Ich empfinde es jedes Mal als etwas ganz Wunderbares, wenn ich einen kleinen Blick in das Neue, das vor uns liegt, erhasche. Es fühlt sich für mich wie Frühlingserwachen an, nach einem langen kalten, frostigen Winter beginnen die kleinen Knospen zu erblühen, noch ganz zart. Die eisige Schicht schmelzt in der warmen Frühlingssonne. An einigen Stellen hat es schon begonnen, kleine Triebe strecken ihre Hälse in die Höhe, sie sind die Vorboten des Neuen, eines friedvollen Miteinanders. Ich weiß, es gibt noch viele eisige Stellen, ich möchte mich auf den Frühling ausrichten, möchte immer mehr meine eisigen Schichten in mir schmelzen lassen.

Herzliche Grüße

Marianne

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