Licht und Schatten – beides gehört zu dir

Mein heutiger Beitrag entstand nach der besonderen Sonnenfinsternis am 21.08.2017. Mir wurde an diesem Tag so bewusst gezeigt, wie viel Schatten noch über der Erde liegt. Und gleichzeitig wie viel Licht auf die Erde strömt. Beides Licht und Schatten haben Einfluss auf die Erde und auch auf alle Lebewesen, sprich, Menschen, Tiere, und Pflanzen.

Schon Tage zuvor spürte ich diese besondere Energie, sie wirkte auf mich ziemlich lähmend, drückend. Als ob eine dunkle Decke über meinem Kopf schwebt und das Licht nur spärlich durch kommt. Gleichzeitig hatte ich Mühe mich mit der Erde zu verbinden, mein Körper fühlte sich wie in einer Eiskammer, kalt und hart an. Puhh ganz schön herausfordernd.

Ich spürte, wie viele Schattenanteile da auftauchten, Anteile, die im Verborgenen ruhten. Jetzt wo die Erde sich so bewusst verdunkelte, kamen genau diese Schattenanteile zum Vorschein. Jetzt fühlten sie sich von dieser besonderen Energie eingeladen.

Schatten ist ja nichts schlimmes, Schatten zeigt uns die Dunkelheit auf. Wenn wir unseren Schatten begegnen kann so viel Altes heilen. In jedem Schatten ist eine Menge an Chancen enthalten. Chancen, die Verborgenes ans Licht bringt, die Hartes weich werden lässt, die Heilung geschehen lässt.

Natürlich kann Schatten auch etwas ganz wunderbares sein, wenn zu viel Hitze herrscht, sind wir froh, wenn wir ein schattiges Plätzchen finden. Diesen Schatten meine ich nicht. Mit Schatten sind die unangenehmen dunklen Teile in uns gemeint. Die Orte, wo wir uns am Liebsten nicht mehr hinbewegen möchten. Da wo kaum Licht ist, da wo die Liebe fehlt.

Wenn ich hier so schreibe, merke ich, wie schwer es mir fällt über Schatten zu schreiben. Viel lieber würde ich nur über das Licht und die Liebe schreiben. Da gleiten meine Finger super leicht über die Tastatur. Beim Thema Schatten halten sie immer wieder inne und es ist schwer in einen gleichmäßigen Schreibrhythmus zu kommen.

Die Schattenseiten in uns

Ja warum haben wir Mühe mit diesen Schattenseiten?

Warum wenden wir uns lieber dem Licht zu?

Wir verbinden mit Schatten Dunkelheit, eine unangenehme Dunkelheit. Wenn wir in einen dunklen Raum eintreten, möchten wir sehr schnell das Licht anknipsen, wir möchten sehen, was sich in dem Raum befindet. Wir möchten erkennen, wer oder was uns in dem Raum begegnet.

Es ist gar nicht so einfach Dunkelheit auszuhalten. Sich nur dem Fühlen hinzugeben. Dabei kann Dunkelheit auch sehr entspannend sein. Die angenehme, samtigartige Dunkelheit, die uns einhüllt, die uns einlädt in die Ruhe einzutauchen. Dunkelheit kann etwas sehr entspannendes haben.

So wie die Nacht uns zur Stille und Ruhe einlädt. Alles Geschäftige kann sich zurückziehen und dem Nichtstun Raum geben. Die natürliche wohlwollende Dunkelheit, der liebevolle Schatten legt sich über uns. So hat alles seine zwei Seiten. Der alte harte Schatten und der warme behütende Schatten. Beides hat seine Berechtigung.

Je mehr Licht auf die Erde strömt, je mehr werden wir uns dem dunklen harten Schatten bewusst. All die lieblosen, harten, dunklen Geschichten kommen mehr und mehr zum Vorschein. Egal ob bei uns selbst oder im gesamten Weltgeschehen. Das Licht bringt es hervor, ungeschminkt und klar.

Das ist nicht immer so prickelnd. Wenn wir uns mehr in die Liebe bewegen sollte man meinen, es wird alles heller, besser und liebevoller. Was sollen da all die alten dunklen Gefühle, Gedanken und Erlebnisse, die doch längst vorbei sind? Darauf haben wir doch keine Lust mehr, wir möchten uns damit nicht mehr beschäftigen. Wir möchten unseren Blick nur noch dem Schönen zuwenden. Total verständlich.

Das Licht wird immer heller, die Liebe bahnt sich ihren Weg, sie lässt sich nicht bremsen, die Tore sind geöffnet, da gibt es keinen Halt mehr. Das Licht leuchtet in alle Ecken, es beleuchtet den hintersten, verlassensten Ort.

Es gibt Tage, da erschrecke ich, meine Güte, was kommt da alles ans Licht. Alte, harte Erlebnisse, ob aus diesem Leben oder aus früheren Leben. Das Licht macht vor nichts halt. Es lässt sich nicht mehr vertreiben. Es hat mittlerweile so viel Kraft entwickelt.

Mit jeder dunklen Phase kommen kleine vergessene Anteile zurück. Es sind die inneren Kinder, die so viel Schmerz, Trauer, Hilflosigkeit erfahren haben. Es sind die ängstlichen, traumatisierten Anteile, die Unterstützung benötigen. Sie möchten wieder gefühlt werden, möchten zurück in das Licht, möchten endlich die Liebe spüren. Möchten eintauchen in den Ozean von Liebe. In dieser Liebe können sie heilen.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele innere Kinder aus der Dunkelheit auftauchen. Auf einmal stehen sie da, klein, wild, ängstlich, traurig, verlassen, zornig, verwahrlost, vergessen, wütend. Egal was sie erlebt haben, sie brauchen Hilfe – eine klare und liebevolle Präsenz.

Unsere Seele ist die beste Mama der Welt, sie weiß genau, was die Anteile brauchen. Letztendlich brauchen sie alle die Liebe, die sie so sehr vermisst haben. Egal, was sie angestellt haben, sie dürfen spüren, sie sind und werden immer geliebt.

Unsere Seele ist der beste Papa der Welt, sie weiß genau, was die Anteile brauchen. Letztendlich brauchen sie alle einen sicheren Raum, der sie fühlen lässt, sie sind immer und überall geborgen und geschützt.

Unsere Seele lässt unsere Anteile all die Dunkelheit und Härte vergessen, sie dürfen in ihrem Rhythmus heilen. Wir brauchen all die alten Geschichten nicht auf immer und ewig mitschleppen. Das einströmende Licht vertreibt alle alten Schatten auf immer und ewig. Das Neue gewinnt an Kraft uns Stärke, wir brauchen keine neuen Schatten mehr erzeugen.

Ich bin so froh und dankbar, dass ich mittlerweile nur noch kurz erschrocken oder erstaunt bin, wenn sich wieder eine ganze Horde Dunkelheit zeigt. Ich habe gelernt mit der Dunkelheit umzugehen. Sie gehört genauso zu meinem Leben, wie das Licht. Je mehr ich auch diese dunkle Seite in mir annehme, umso schneller verwandeln sie sich, umso schneller taucht sie ein in das Licht und die Liebe.

Kampf oder Resignation – es gibt noch etwas dazwischen

Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, wo ich nur das Schöne lichterfüllte sehen wollte. Ich kämpfte regelrecht gegen die andere Seite. Zog meine Rüstung an, holte mein Schwert heraus, der Kampf war angesagt.

Ich wollte mich dem Dunklen nicht kampflos ergeben. Was war das Resultat? Ich wurde müde, kämpfen strengt ungemein an. Was geschah mit den Schattenanteilen, sie wurden stärker und zeigten sich noch mächtiger. Die Schatten, die ich mit meinem Schwert verjagte kamen größer und stärker denn je durch die Hintertür herein.

Also kein Kampf mehr. Was dann? Resignation, aufgeben, nichts tun?

Es gibt noch etwas zwischen Kampf und Resignation – die Liebe.

Es gibt noch etwas zwischen Dunkelheit und Licht – die Liebe.

Die Liebe verbindet alles, Licht und Dunkelheit, Kampf und Resignation.

Als ich das begriffen hatte entspannte sich erst Mal mein System, ja beides, kämpfen und resignieren sind auf Dauer anstrengend. Es bilden sich Spannungen im gesamten Körper und im Energiefeld. Alles ist auf Habacht-Stellung, Immer müssen wir die Kontrolle haben, schauen, ob ein Feind auftaucht.

Wir funktionieren und vergessen die Freude, die Begeisterung, das Leben selbst läuft an uns vorbei. Unsere Bestimmung gerät in Vergessenheit.

Indem wir spüren, dass es da eine Liebe gibt, die uns einlädt einfach nur mal da zu sein. Ohne wenn und aber. Wenn wir spüren, wir haben eine liebevolle Kraft in uns, die uns hält, die uns beschützt, entsteht Vertrauen. Wir vertrauen uns und dem Leben selbst. Es braucht keinen Kampf und keine Resignation mehr. Unsere Rüstung ist unnötig, wir können das Schwert ablegen.

Wir fühlen uns hier auf der Erde willkommen, wir fühlen uns geborgen und sicher. Wenn es auch – nur ein kleines Lichtlein ist ein Lichtfunke, das reicht schon.

Vertraue deinem Lichtfunken

Bei meinem Erwachen kam so viel Dunkelheit zum Vorschein, ich dachte ich werde davon aufgefressen, wie ein großes wildes Tier stand sie vor mir. Die Dunkelheit war wie ein riesiger Schatten, der mich und mein Leben einhüllte.

Damals wusste ich nichts vom Erwachen, wusste nicht, dass mein Leben sich verändern wollte, dass meine Seele sich mehr zeigen wollte, dass mehr Liebe fließen wollte. Ich fühlte nur diese Dunkelheit, die mir Angst machte.

Bis ich den kleinen Lichtfunken entdeckte. Er war winzig klein, doch es gab ihn in dieser Dunkelheit. Jeden Tag zeigte sich dieser kleine Lichtfunke. Er lud mich ein, er zog mich in seinen Bann. Je mehr ich mich auf diesen Lichtfunken konzentrierte, je mehr er meine Aufmerksamkeit bekam, umso größer wurde er.

Ich erkannte die Schönheit in dem Lichtfunken und erkannte, dass es mein Licht war. Meine Seele leuchtete durch den Lichtfunken, sie begann sich auf ihre Weise zu zeigen. Sie war immer schon da und ließ sich auch auf die eine und andere Weise blicken. Doch jetzt war es Zeit, sie wollte für immer an meinem Leben teilhaben, sie wollte zu ihrer vollen Schönheit erwachen. Sie ließ sich von nichts abhalten. Sie hatte eine solche Kraft, die so klar und liebevoll von Tag zu Tag mehr zum Vorschein kam.

Was geschah mit der Dunkelheit, mit diesem riesigen Tier? Wie könnte es anders sein, der Lichtfunke wurde größer und größer und die Dunkelheit hatte kaum noch Platz, das Tier verpuffte, wie eine große Blase.

Mein Erwachen war ziemlich herausfordernd, es war keine Erholungsreise und war auch nicht an einem Wochenende erledigt. Mein erstes Erwachen zog sich über viele Wochen dahin und benötigte auch mehrere Anläufe. Doch mit jedem Abschnitt leuchtete mein Lichtfunke intensiver und die dunklen Schatten hatten weniger Chancen, sie wurden von dem Licht einfach verwandelt.

Meine Seele hält immer noch viele Überraschungen für mich bereit, sie möchte, dass noch viel mehr Liebe in mein Leben fließt. Und da gibt es immer noch genügend Schattenseiten, die noch zu wenig Licht und Liebe erfahren haben.

Und wenn wir bei uns mal Pause machen, können wir mit unserem Licht andere unterstützten, ihnen zeigen, dass auch sie einen Lichtfunken in sich tragen, der leuchten möchte. Auch wenn die tiefste Dunkelheit ihre Schatten wirft, der Lichtfunke ist da.Bei jedem von uns.

Auch wenn wir manchmal verzweifeln oder aufgeben möchten angesichts der Ereignisse, die gerade auf der Erde stattfinden. In jedem ist diese Liebe, in jedem leuchtet ein kleiner Lichtfunke.

Die Schatten der Dunkelheit sind manchmal so stark, dass dieses Lichtlein keine Chance hat durchzukommen. Doch irgendwann wird jeder Mensch erwachen, werden wir alle leuchten und die Erde wird überzogen sein von leuchtenden Lichtfunken. Sie wird strahlen wie ein Diamant.

Bis es so weit ist üben wir uns im Vertrauen und gehen geduldig weiter auf unserem Weg. Begegnen weiter unseren Schattenseiten, erlösen sie, lassen sie ins Licht eintauchen. Ermuntern Menschen in unserer Umgebung, begleiten sie, geben ihnen eine Hand zur Unterstützung.

Erinnern uns, wir alle kommen an, wie schön, wenn wir nicht alleine sind. Je mehr Menschen in die Liebe eintauchen, umso kraftvoller wird unser Feld, ich möchte dabei sein in diesem Feld von Liebe. Du auch?

Du bist eingeladen…

Wie gehst du mit deinen Schattenseiten um? Bist du noch am kämpfen, resignierst du oder vertraust du dem Licht und der Liebe? Freue mich immer von deinen Erfahrungen zu lesen. Schreib doch einfach unten einen Kommentar.

Herzliche Grüße

Marianne

 

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